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Bildungsangebote Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund

Seit ihrer Eröffnung ist die "Steinwache" zu einem Lern- und Gedenkort von zum Teil überregionaler Bedeutung geworden. Kernstück ist die ständige Ausstellung "Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933 - 1945", die von Schulklassen aller Altersstufen und Schulformen, Polizeiausbildungsinstituten, Bundeswehreinheiten, Zivildienstschulen, Universitätsseminaren, ausländischen Besuchern und einer Vielzahl weiterer gesellschaftlicher Gruppen frequentiert wird. Wichtigstes Ziel der gedenkstättenpädagogischen Arbeit ist es, durch die Sensibilisierung für die Inhalte der lokalen Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich Einsicht in die Ursprünge und Auswirkungen des Nationalsozialismus zu vermitteln, zu selbständiger weiterer Beschäftigung mit dieser Vergangenheit anzuleiten und so letztlich zur Wahrung der demokratischen Grundordnung beizutragen. Es soll für jeden Besucher deutlich werden, dass der NS-Terror sich nicht auf die Konzentrationslager beschränkt, sondern überall in Deutschland, auch in Dortmund, praktisch "vor der eigenen Wohnungstür" stattgefunden hat.

Die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache ist bereits seit 1992 in Betrieb. Nun wird sie ab dem 1. Juni 2025 umgebaut. Während der Sanierungsphase sind wir weiterhin mit einigen Vermittlungsangboten für Sie da.

Stadtrundgänge

NS-Verfolgung in Dortmund

Der 90-minütige Stadtrundgang "NS-Verfolgung in Dortmund" ist eine dialogische Stadtführung rund durch die NS-Geschichte Dortmunds. Anhand historischer Schauplätze werden die Geschichte und die Funktion des ehemaligen Polizeigefängnisses im Nationalsozialismus vermittelt. Im Mittelpunkt stehen dabei die mit diesen Orten verknüpften Schicksale der Verfolgten. Diese werden jedoch immer auch in Akteurszusammenhänge eingebettet und kontextualisiert. Das schließt die Beschäftigung mit den Täter- bzw. Mittäter*innen bzw. dem gesellschaftlichen Umfeld mit ein. Zentral sind hier vor allem Fragen der Zuständigkeit, der Arbeitsteiligkeit der Verfolgung, der Handlungsmotive und Entscheidungsspielräume oder der persönlichen Vorteile, die durch die Beteiligung an den NS-Verbrechen für den Einzelnen entstanden.

Der neue Treffpunkt für die Stadtführung ist vor dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Dortmund und der Holocaust

Gebucht werden kann ein 90-minütiger historischer Stadtrundgang zum Thema "Dortmund und der Holocaust". Im Rahmen einer Spurensuche werden noch existierende, häufig unauffällig erscheinende Schauplätze der NS-Verfolgung genauso wie aus dem Stadtbild gänzlich verschwundene Orte aufgesucht. Dabei werden Biographien Dortmunder Jüdinnen und Juden, Verfolgungswege und gesellschaftliche Zusammenhänge erzählt und durch historische Fotografien anschaulich gemacht.

Seminare

NS-Verfolgung in Dortmund

Das Seminar "NS-Verfolgung in Dortmund" stellt das ehemalige Polizeigefängnis Steinwache als zentralen Verfolgungsort im Nationalsozialismus in der Region vor. Durch einen multiperspektivischen Zugang werden zum einen die Rolle der Polizei als wichtigen Akteur im Nationalsozialismus, das gesellschaftliche Umfeld und die Verfolgung verschiedener Opfergruppen dargestellt. Erzählt werden die Geschichten von Oppositionellen, von Jüdinnen und Juden, von als „Berufsverbrecher*innen“ oder als „Asoziale“ Klassifizierten, von Homosexuellen, Sinti*zze und Rom*nja und von Zwangsarbeiter*innen, für deren Verfolgung die Gestapo bzw. die Kriminalpolizei verantwortlich war.

Dortmund und der Holocaust

In dem Seminar "Dortmund und der Holocaust" wird der Blick auf die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Dortmund gerichtet. Dabei werden Verfolgtenschicksale und -perspektiven genauso beleuchtet wie auch die Rolle der Polizei und weiterer Akteure der Verfolgung. Der Holocaust begann nicht in den Konzentrations- und Vernichtungslagern, sondern „vor unser aller Haustür“. Ihm fielen zahlreiche jüdische Dortmunder*innen zum Opfer und mit ihnen auch das jüdische Leben in Dortmund und der Region.

Vorbereitung von Gedenkstättenfahrten

Gegenstand eines Seminarformats zur "Vorbereitung von Gedenkstättenfahrten" ist die Funktion der Steinwache als Durchgangsstation in Konzentrations- und Vernichtungslager. Es geht dabei vor allem um die Schicksale tausender Menschen aus Dortmund und der ganzen Region, die vor ihrer Deportation in der Steinwache inhaftiert waren. Die Verfolgungsgeschichten begannen nicht erst an bekannten Orten wie Auschwitz oder Buchenwald, sondern vielfach in Dortmund selbst oder in umliegenden Städten und Dörfern.

90-Minuten Modul Das Modul wird sowohl in den Räumen des Stadtarchivs als auch in Schulen im Raum Dortmund angeboten.

In diesem 90-minütigen Modul werden die Teilnehmenden mit einer weniger bekannten Verfolgtengruppe vertraut gemacht. Vermittelt werden die Schicksale von Zwangsarbeiter*innen, die nach Kriegsbeginn millionenfach aus den besetzten Gebieten, vor allem aus der Sowjetunion, in das Deutsche Reich verschleppt und ausgebeutet wurden. Anfang der 1940er Jahre wurden diese Menschen auch in Dortmund zur wichtigsten Zielgruppe polizeilicher Überwachung und stellten bald im nun ständig überbelegten Dortmunder Polizeigefängnis die meisten Häftlinge. Wer waren diese Menschen, die auf der rassistischen Bewertungsskala der Nationalsozialisten ganz unten standen?

Buchungen und Kosten

Die beschriebenen Formate können telefonisch unter der Nummer 0231/50-23694 oder per E-Mail unter steinwache(at)stadtdo.de gebucht werden.

Sie eignen sich für Teilnehmende ab Klasse 9 und sind kostenlos.