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Der Arbeitskreis Netzwerk für ganz Nordrhein-Westfalen

An vielen Orten Nordrhein-Westfalens engagieren sich in ganz unterschiedlichen Einrichtungen neben-, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen in in der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus.

Die Gedenkstätten, Dokumentationszentren, Begegnungsstätten und Lernorte finden Spuren, fragen nach dem Schicksal von Verfolgten und erforschen kritisch das Handeln der Täter vor Ort. Dabei spielt sowohl die lokale als auch die regionale Ebene eine Rolle.

Vor diesem historischen Hintergrund leisten die Gedenkstätten heute nicht nur einen Beitrag zur Forschung, sondern auch zur Bildung und Begegnung von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Generationen und Nationen. Ihr nachdrückliches Nein zu Diskriminierung und Gewalt in der Gegenwart hat Auswirkungen auf die tägliche Arbeit. Demokratieförderung, faire Konfliktlösungen, die Akzeptanz von Menschenrechten und ein toleranteres gesellschaftliches Klima in der Gegenwart sind Ziele gerade auch der pädagogischen Ansätze.

Landesvorstand 2022 des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Nordrhein-Westfalen e.V. , hintere Reihe v. r. n. l.: Neuer stellvertretender Vorsitzender Dr. Uri-Robert Kaufmann (Essen), Gastgeber zur Mitgliederversammlung 2022 in der Begegnungsstätte Alte Synagoge; Erster Vorsitzender Dr. Stefan Mühlhofer (Dortmund); Dr. Norbert Reichling (Dorsten, bis dato Beisitzer, jetzt im Ruhestand); Schriftführer Stefan Wunsch (Vogelsang ip in der Eifel). Reihe vorne v. l. n. r.: stellvertretende Vorsitzende Kirsten John-Stucke (Wewelsburg); Schatzmeisterin Dr. Sandra Franz (Krefeld); Beisitzerin Dr. Ulrike Schrader (Wuppertal); Beisitzer Stefan Querl (Münster). Wegen eines Verhinderungsfalles fehlt auf diesem Foto Vorstandsmitglied Hildegard Jakobs aus Düsseldorf. Foto: Jan Selzner

Unterschiedliche Strukturen

Alle Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen sind von Menschen aus verschiedenen Gruppen und jeden Alters mit ins Leben gerufen worden. Sie haben in mehr oder weniger langwierigen Prozessen ihre Institutionalisierung durchsetzen können – in der Regel an einem für die Geschichte des Nationalsozialismus bedeutsamen Ort. Manche Häuser sind von Vereinen getragen, andere von der öffentlichen Hand, viele verfügen über eine historische Ausstellung und führen Veranstaltungen oder Sonderausstellungen durch. Sie folgen neuen Wegen in der Forschung und gehen eigene Wege in der Vermittlung ihrer Themen. Sie sind ein wichtiges Merkmal der politischen Kultur des bevölkerungsreichsten Landes der Bundesrepublik Deutschland geworden.

 

Mehrere Personen vor einem Laptop

Ausstellungsrundgänge und Rechercheangebote in den Gedenkstätten: Jede Einrichtung in Nordrhein-Westfalen ermöglicht auf andere Weise historische Auseinandersetzung, Bildung und Begegnung vor Ort.

Aktives Netzwerk seit 1995

1995 gründete sich der Arbeitskreis der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in NRW e.V. Als Netzwerk bündelt er heute die Aktivitäten der Einrichtungen und schafft Öffentlichkeit – beispielsweise für die Belange von Verfolgten oder Angehörigen von Opfern der Terror- und Gewaltherrschaft.

Dem Arbeitskreis gehören folgende Erinnerungsstätten an:

  • Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus - An der Synagoge e.V., Bonn
  • Geschichtsort Humberghaus Dingden
  • Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten
  • Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Dortmund
  • Ehemalige Synagoge Drensteinfurt
  • Erinnerungsort Alter Schlachthof Düsseldorf
  • Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
  • Alte Synagoge, Essen
  • Dokumentationsstätte "Gelsenkirchen im Nationalsozialismus"
  • Gedenkstätte Stalag VI A, Hemer
  • Zellentrakt im Rathaus Gedenk-, Dokumentations- und Begegnungsstätte, Herford
  • NS-Dokumentationszentrum im EL-DE-Haus der Stadt Köln
  • Lern- und Gedenkort Jawne, Köln
  • NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer, Krefeld
  • Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus, Lemgo
  • Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus, Lüdenscheid
  • Villa ten Hompel, Münster
  • Gedenkhalle Schloss Oberhausen
  • Alte Synagoge, Petershagen
  • Alte Synagoge, Selm-Bork
  • Aktives Museum Südwestfalen, Siegen
  • Französische Kapelle des Oflag VI A in der Colonel BEM Adam Kaserne, Soest
  • Dokumentationsstätte Stalag 326, Stukenbrock-Senne
  • Internationaler Platz Vogelsang IP, Nationalpark Eifel
  • Kreismuseum Wewelsburg, Büren-Wewelsburg
  • Gedenkstätte "Landjuden an der Sieg", Windeck-Rosbach
  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Zahlreiche Teilnehmer mit Schildern

Zeugnis ablegen für gegenwärtige und künftige Generationen: Engagierte Menschen in Nordrhein-Westfalen haben sich aus ganz unterschiedlicher Motivation heraus für die Schaffung von Erinnerungs- und Lernorten eingesetzt. Teils öffentlich, teils durch Gespräche oder Gremienarbeit in Politik und Gesellschaft.

Mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband Nordrhein-Westfalen, dem Projekt "Wege gegen das Vergessen" der Volkshochschule Aachen sowie dem Zentrum für Erinnerungskultur in Duisburg und dem Erinnerungsort Alter Schlachthof in Düsseldorf verfügt der Arbeitskreis zudem über mehrere feste Kooperationspartner in der landesweiten Erinnerungslandschaft.

Gemeinsame Projekte

In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Humanistischen Union NRW und dem Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher veranstaltet der Arbeitskreis seit 1998 jährlich im Herbst die Werkstatt „Geschichtsarbeit und historisch-politisches Lernen zum Nationalsozialismus“. Auf diesen Tagungen können sich die Gedenkstättenmitarbeiter/-innen und ihre Kolleg/-innen aus anderen Einrichtungen über ihre Arbeit austauschen und aktuelle Entwicklungen der Forschung zum Nationalsozialismus diskutieren.

Neben dem gemeinsamen Online-Auftritt ist der Arbeitskreis mit einem weiteren Internetprojekt aktiv. Das Lebensgeschichtliche Netz, getragen von sechs NS-Gedenkstätten aus NRW, bietet biografische Annäherungen an die Zeit des Nationalsozialismus mithilfe verschiedener Schicksale und Lebensläufe aus dem Rheinland und Westfalen.

Die Wanderausstellung des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und –Erinnerungsorte in NRW "Deportiert ins Ghetto. Die Deportationen der Juden aus dem Rheinland im Herbst 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź)", erarbeitet von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln in Kooperation mit dem Staatlichen Archiv Łódź, kann ab sofort über den Arbeitskreis entliehen werden. Informationen zur Ausstellung erhalten per Mail an: redaktion(at)ns-gedenkstaetten.de

Mitglied im Arbeitskreis kann jeder werden, der an einer Mahn- und Gedenkstätte, an einem Lern- und Begegnungsort oder Dokumentationszentrum beschäftigt ist, soweit sich diese Einrichtung der Erforschung und Vermittlung des Nationalsozialismus widmet.

Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 20,- Euro.
Spenden sind willkommen und steuerlich absetzbar.

Bankverbindung für Spenden

IBAN: DE60 4005 0150 0034 0651 85
BIC:    WELADED1MST
Sparkasse Münsterland Ost

Vorsitzender
Dr. Stefan Mühlhofer

Anschrift
Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.
c/o Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster

Telefon: (0231)-50-29055
Telefax:
E-Mail: redaktion@ns-gedenkstaetten.de