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Kriegsgefangenenlager Stalag VI A Hemer Gedenkstätte Stammlager VI A Hemer
Das Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager Stalag VI A in Hemer war das erste Lager im Wehrkreis VI (Münster). Der als Stammlager vorgesehene Kasernenkomplex am Jüberg war jedoch erst im Rohbau fertig und noch nicht bezugsfähig, als im September/Oktober 1939 die ersten polnischen Gefangenen eintrafen. Als Übergangslösung wurden daher große Zelte vom Nürnberger Parteitag herangeschafft und auf einem Sportplatz nahe den Kasernengebäuden aufgestellt.
Topographie des Lagers
Die Fertigstellung der Kasernengebäude vollzog sich im Eiltempo. Gleichzeitig wurden noch weitere Holzbaracken aufgestellt, um die geplante Belegung mit 10.000 Gefangenen schnell erreichen zu können. Kurz nach Wintereinbruch im Oktober / November 1939 zogen die Gefangenen aus dem notdürftig hergerichteten Zeltlager in die Kasernengebäude um, obwohl sich deren Innenräume noch im Rohbau befanden.
Die Kriegsgefangenen mussten zunächst auf dem nackten Betonboden schlafen, bis die Räume schließlich mit roh gezimmerten zwei- bis dreistöckigen Holz-pritschen ausgestattet werden konnten. Diese notdürftige Einrichtung erfuhr angesichts der stän-digen Überbelegung und des steigenden Materialmangels im weiteren Kriegsverlauf allerdings keine Verbesserung.
Nach dem Beginn des Krieges gegen Belgien, die Niederlande und Frankreich war das Lager hauptsächlich mit etwa 25.000 Franzosen belegt. Ab Oktober 1941 kamen sowjetische Kriegsgefangene in das Stalag VI A. Ein Jahr später waren es etwa 10.000, im Sommer 1943 etwa 50.000, 1944 zwischen 84.000 und 99.000.