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Bildungsangebote Ehemalige Synagoge Drensteinfurt

Das Kulturamt der Stadt Drensteinfurt und der Förderverein "Alte Synagoge" organisieren zum Teil in Zusammenarbeit Veranstaltungen unterschiedlicher Art in der ehemaligen Synagoge: Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Führungen. Auch Konzerte finden hier statt, allerdings aufgrund des beschränkten Raums nur für einen kleinen Hörerkreis und in kleiner Besetzung. Feste Termine für Veranstaltungen sind der 9. November, der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar und die Woche der Brüderlichkeit.

Außer angemeldeten Führungen gibt es auch Tage der offenen Tür mit freiem Zutritt und Führungen durch Mitglieder des Fördervereins. Am "Tag der offenen Tür" im November 1992 fanden besonders viele Besucher den Weg in die ehemalige Synagoge. Durch die Zeitungsberichte waren viele erstmals auf das Vorhandensein einer original erhaltenen Landsynagoge aufmerksam geworden.

Durch die guten Verbindungen der Vereinsmitglieder zu den Schulen am Ort und in der näheren Umgebung besichtigen häufig Schulklassen die ehemalige Synagoge. Dabei soll der Besuch des historischen Gebäudes die Schüler nicht nur über die Geschichte der Juden informieren, sondern sie auch zur aktiven Auseinandersetzung mit ihrem Schicksal anregen.

Didaktische Handreichung

Titelbild der Didaktischen Handreichung

Für die Planung eines Synagogenbesuchs mit ca. 8 bis 12-jährigen Schülern stellt der Förderverein allen interessierten Lehrern eine didaktische Handreichung zur Verfügung. Darin enthalten sind Sachinformationen, mögliche Aufgaben und Kopiervorlagen. Die Handreichung kann beim Förderverein bezogen werden.

Jährlich besuchen mehrere hundert Personen bei Einzel- und Gruppenführungen wie auch als Besucher von Vorträgen, Lesungen oder Ausstellungen die Synagoge. Im Dezember 1994 besichtigte Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, das ehemalige jüdische Bethaus und trug sich in das Gästebuch ein. Der Förderverein überreichte ihm bei dieser Gelegenheit eine Broschüre über den jüdischen Friedhof in Drensteinfurt.

Ausstellungen und Konzerte

In jedem Jahr finden in der ehemaligen Synagoge mindestens zwei Ausstellungen statt. Meistens handelt es sich dabei um Kunstausstellungen, die vom Kulturamt der Stadt organisiert werden. Vom 5. bis 25. Juni 2000 wurde "Zeitenbruch 1933-45", eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte, gezeigt. Der Förderverein hatte sie durch passende Exponate zur Lokalgeschichte ergänzt.

Die Konzerte in der Synagoge knüpfen an die musikalische Tradition des Judentums an und lassen sie wieder lebendig werden; so das Ensemble "Yontev", das im März 1998 jüdische Lieder aus seinem Programm "Fun harzt tzu hartz" vortrug oder die "Möttes-Band", die in der Woche der Brüderlichkeit am 25. März 2000 "Lieder und Geschichten aus dem Schtetl" darbot.

Lesungen in der ehemaligen Synagoge haben häufig Verfolgung und Ausgrenzung der Juden in der NS-Zeit, aber auch die Auseinandersetzung mit rassistischen Tendenzen in der Gegenwart zum Thema. Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums inszenierten am 15. Februar 2001 das Buch "Papa, was ist ein Fremder?" des Autors Tahar Ben Jelloun in der Synagoge.

Ort der Begegnung

Die ehemalige Synagoge versteht sich auch als Ort der Begegnung mit der jüdischen Religion und mit Menschen jüdischen Glaubens. Dora Rappoport, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Münster, stellte 1993 ihren Zuhörer den jüdischen Festkreis vor und schilderte ein Jahr später die Anfänge des Staates Israel, die sie selbst miterlebte. Immer wieder kommen Besucher aus Israel mit ihren Gastgebern zu einer Besichtigung des ehemaligen jüdischen Bethauses, um sich über die Geschichte des Hauses zu informieren.