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Forschung und Projekte Jüdisches Museum Westfalen (Dorsten)

Angekommen!? – Lebenswege jüdischer Einwanderer/-innen:

Die jüdische Zuwanderung seit dem Jahr 1990 hat dazu geführt, dass jüdisches Leben in den Gemeinden und in anderen Formen wieder eine Zukunft hat in Deutschland. Am Beispiel des Ruhrgebiets werden wir beispielhafte Lebensgeschichten dokumentieren: Woher kommen die Einwanderer und Einwandererinnen? Warum kamen sie nach Deutschland? Welche Erfahrungen haben sie in der früheren Heimat und hier gemacht? Welche Rolle spielen die Gemeinden für die Zuwanderer, welche Formen des Jüdischseins spielen eine Rolle und welche Zukunftsperspektiven haben sie – und wir gemeinsam?

Unter dem Titel „Angekommen!?“ entstand aus 24 Interviews eine Wanderausstellung, die seit Februar 2010 im Ruhrgebiet und anderswo gezeigt wird. Die individuellen Motive und die großen Leistungen der eingewanderten Männer und Frauen sollen damit erkennbar werden. In Dorsten war diese Präsentation über neue jüdische Vielfalt  bis 30. Mai 2010 im Rahmen der Kulturhauptstadt „Ruhr 2010“ zu sehen. Vom 17. August bis 3. Oktober läuft sie im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Eine gleichnamige Begleitveröffentlichung (erschienen im Berliner Verlag Hentrich und Hentrich) erlaubt, die Lebensgeschichten in längerer Form nachzulesen. 

Näheres zu Konzept, Förderern usw. auf den Internetseiten der "Ruhr 2010"

Familie Reifeisen

2008 entdeckte Elisabeth Schulte-Huxel vom Vorstand des Museumsvereins die überlebende Tochter einer 1938 deportierten ostjüdischen Familie aus Doresten, besuchte Elise Hallin-Reifeisen in Stockholm und führte mit ihr ein Interview zu ihrer Lebensgeschichte. Frau Hallin-Reifeisen war als Kind mit ihrer Familie am 28. Oktober 1938 nach Polen deportiert worden und später durch einen „Kindertransport“ nach Schweden gerettet worden. Für ihre Eltern Simon und Gertrud Reifeisen legte Gunter Demnig 2008 einen sog. Stolperstein in Dorsten.

 

Im Dorstener Museum fand im November 2008 ein Vortrag zu diesem Thema statt. In Gelsenkirchen wurde 2009 ein „Stolperstein“ für Regine Spanier, Tante der Zeitzeugin, verlegt - siehe auch hier.

Eine Zusammenfassung dieser Familien-Recherche wurde im Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck und der Stadt Dorsten 2009 veröffentlicht.

Eisendrath stories

Bereits 2008 wurde eine zusätzliche Internetseite des Jüdischen Museums freigeschaltet: Dort werden in engli­scher Sprache etwa 20 Geschichten der im 19. Jahrhundert aus Dorsten (weitgehend) in die USA emigrierten Familie Eisendrath präsentiert; auch ein belgischer Zweig war aufzufinden.

Da ein schon lange beabsichtigtes Forschungsprojekt über diese Familiengeschichte aus Kosten- und Arbeitskraftgründen zunächst nicht zu realisieren ist und wir immer wieder Anfragen von jüngeren Familienmitgliedern aus den USA bekommen, haben wir beschlossen, als „work in progress“ wenigstens einige Bausteine im Internet zu veröffentlichen. Zu diesem Zweck haben wir Texte und Quellen aus der Forschungsarbeit der Grün­dungsperiode des Museums redigiert und zusammengestellt, außerdem einige der Besuchsberichte von Familienmitgliedern der letzten Jahre.