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"Kinder des Holocaust": Texte und Szenen, die unter die Haut gehen

Gastspiel des Leipziger Theaters der Jungen Welt mit zwei Terminen am Montag, 26. Oktober, in Münster.

Verfasst am 28. Oktober 2009

Ein eindrucksvolles Gastspiel, das die Gastgeber nicht alleine in der Zuschauerrolle belässt, sondern neu zum Nachdenken über die NS-Diktatur anregt, erwartet Schüler, Lehrer, Eltern und Besucher des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums der Stadt Münster. So wird am Montag, 26. Oktober, um 19 Uhr sowie morgens gegen 9.30 Uhr in der Schulaula (Eingang über Grüne Gasse 38 in der Stadtmitte) die Collage "Kinder des Holocaust" zu erleben sein.

Karten gibt es für beide Aufführungen zum Preis von 5 € pro Person vor Ort. Intensiv arbeitet das Gymnasium fortdauernd an innovativen historischen Zugängen zur Auseinandersetzung mit den deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Die Schule war auch von Projektbeginn an für diese besondere Form von Kultur- und Geschichtsarbeit aufgeschlossen: Ausgehend von Protokollen überlebender jüdischer Kinder und Jugendlicher aus den Jahren 1944 bis 1948 setzen sich elf Jugendliche und vier Schauspieler des Leipziger "Theaters der Jungen Welt" mit den authentischen Zeugnissen der Barbarei und des Überlebenswillens auseinander.

Parallel zu den Textcollagen, die auf der Edition "Kinder über den Holocaust. Frühe Zeugnisse 1944-1948" (Metropol Verlag, Berlin, hg. von Feliks Tych, Alfons Kenkmann, Elisabeth Kohlhaas und Andreas Eberhardt) beruhen, entwickelten die jugendlichen Darsteller aus Improvisationen Szenen, die den heutigen Blick auf das Geschehen während der deutschen Besatzung Polens lenken, aber auch auf den Alltag der Jugendlichen heute mit ihren Ängsten, Bedrohungen und Hoffnungen.

Die Theaterinstallation, die sich an Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren richtet, wird theaterpädagogisch ergänzt durch einen Materialienkoffer, den Lehrer bei Bedarf ausleihen können und der aus einer Sammlung verschiedener Übungen und Aufgaben besteht, durch die Schüler und Lehrer selbst aktiv werden und sich spielerisch mit dem Gesehenen auseinandersetzen können.

Das Projekt, das unter der Schirmherrschaft des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung steht, findet statt in Kooperation mit dem Verein "Gegen Vergessen - Für Demokratie" und seiner Regionalarbeitsgruppe Westfalen unter Vorsitz von Horst Wiechers und mit Elisabeth Kohlhaas, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung der Universität Leipzig. Es wird gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und die Sparkasse Leipzig. Vor Ort gehören der Geschichtsort Villa ten Hompel und die Katholisch-soziale Akademie Franz Hitze Haus zu den festen Kooperationspartnern der Schule.

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