Die deutsche Legion "Condor" warf am 26.4.1937 in mehreren Angriffen große Bombenmengen auf Guernica und zerstörte damit die "heilige Stadt" der Basken. Mit dieser Parteinahme für das faschistische Franco- Regime schockierte das Hitler- Deutschland die Weltöffentlichkeit. Pablo Picasso formulierte seinen Protest in dem später weltberühmten Großgemälde, das nach der zerstörten Stadt im Baskenland benannt wurde. Damit blieb das Ereignis bis heute ein mahnendes Menetekel über alle Kulturen hinweg.

Dokumentaraufnahmen vom Bombardement und seinen Folgen, die bisher in Deutschland noch nicht gezeigt wurden, sind der Aufhänger für das Mittwochsgespräch mit Prof. Dr. Ludger Mees von der Universität des Baskenlandes. Sein Vortrag in der Villa ten Hompel am 7. Oktober 2009 um 20.00 Uhr wird vier verschiedene kurze Filmdokumente von einer Gesamtlänge von sechs Minuten präsentieren und analysieren. Darunter sind auch die einzigen Aufnahmen, die nach dem Bombardement durch die Legion Condor, aber noch vor dem Einmarsch der franquistischen Truppen, von einem Amateurfilmer gedreht wurden. Bei den anderen drei Dokumenten handelt es sich um Ausschnitte aus einem franquistischen Propagandafilm zu den "heroischen" Kämpfen der Aufständischen an der Nordfront und um eine deutsche sowie eine französische Wochenschau.

Zu diesem Vortrag über die Rolle Picassos im spanischen Bürgerkrieg und der Entstehung dieser Ikone der zeitgenössischen Kulturgeschichte lädt der Geschichtsort Villa ten Hompel ein.

Der Eintritt ist frei.

Parkplätze sind im begrenzten Maße hinter dem Haus verfügbar.

Prof. Dr. Ludger Mees lehrt an der Universität des Baskenlandes in Bilbao. Er hat u.a. in Bielefeld und Münster studiert und ist ein ausgewiesener Kenner der spanischen und baskischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.