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Izbica - Drehkreuz des Todes Im Rahmen der Aktion „Zug der Erinnerung“ lädt die Geschichtswerkstatt Krefeld zur Filmvorführung in die Villa Merländer ein.

Datum: 17.03.2011 19:30
Ort: 47799 Friedrich-Ebert-Str. 42, Krefeld

Am 17. März um 19:30 Uhr lädt die Geschichtswerkstatt Krefeld in die Villa Merländer ein (Friedrich-Ebert-Str. 42, 47799 Krefeld). Im Rahmen der Aktion „Zug der Erinnerung“ zeigt sie eine TV-Dokumentation von Wolfgang Schoen und Frank Gutermuth: „Izbica — Drehkreuz des Todes“.

Izbica, eine kleine Stadt bei Lublin (Polen), hat für die Krefelder Stadtgeschichte eine Bedeutung. Es war seit Jahren als der Ort bekannt, an den gleich zweimal jüdische Familien aus Krefeld deportiert wurden. Das war 1942. Keiner kam von dort zurück. Was die Menschen dort erwartet hatte, war bis vor wenigen Jahren nicht erforscht. Auch heute noch gibt es kein Buch darüber und so ist dieser Film eine wichtige  Informationsquelle für alle historisch Interessierte.

Izbica war vor dem deutschen Überfall ein Städtchen mit 80 % jüdischer Bevölkerung gewesen. 1942 wurde es von der SS zum „Durchgangsghetto“ erklärt. Die polnischen Juden wurden ermordet, um Platz zu schaffen für zehntausende Juden aus ganz Europa. Für sie war Izbica ein Lager ohne Mauern: ein Ort unvorstellbar primitiver Lebensverhältnisse, an dem sie dem Terror und der Willkür der örtlichen SS schutzlos ausgeliefert waren. Viele wurden schon hier ermordet, die meisten starben aber in den Vernichtungslagern Sobibor oder Belzec.

Im Film kommen zwei Überlebende, die aus Izbica stammen, zu Wort. Einer von Ihnen, Thomas Blatt, ist dem Stammpublikum in der Villa Merländer persönlich bekannt. Vor einigen Jahren stellte er seine Erinnerungen (Nur die Schatten bleiben. Der Aufstand im Vernichtungslager Sobibór, Berlin 2000) hier vor.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Reservierungswünsche können per Email (ingrid.schupetta@krefeld.de) oder Anrufbeantworter (Tel. 02151-503553) angemeldet werden.

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