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"Friedensverheißung für alle Völker"

Pfarrerin Laqueur berichtete von ihren Erfahrungen in "Nes Ammim"

Verfasst am 15. März 2007

„Nes Ammim“ – so heißt ein christliches Dorf inmitten des jüdischen Staates Israel. Seine Bedeutung „Friedensverheißung für alle Völker“ ist auch heute, mehr als 40 Jahre nach seiner Gründung, Programm. Gegen viele Bedenken der jüdischen Bevölkerung und Entscheidungsträger gilt das Freiwilligendorf nahe der libanesischen Grenze heute als Beispiel für eine völker- und religionsverbindende Stätte. Pfarrerin Gudrun Laqueur – ehemalige Mitarbeiterin des Dorfes – berichtete am Dienstagabend vor einem Dutzend Zuhörer in der ehemaligen Synagoge aus ihrem Leben und ihre Erfahrungen in „Nes Ammim“.

Im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ und des 50. Geburtstags der Martinskirche erzählte Laqueur eindrucksvoll aus dem Dorf, von seinen Bewohnern, der Arbeit vor Ort. Seit Anfang der 60er Jahre gibt es dieses einzigartige Projekt in Israel, das seinen Ursprung in der Begegnung eines niederländischen Arztes mit einem israelischen Juden hat und mit Spendenmitteln aus Europa aufgebaut und finanziert wird. Es steht seitdem für eine kontinuierliche Friedensarbeit in Galiläa.

Einige tausend Freiwillige, meist junge Menschen aus Europa, haben inzwischen einen Freiwilligen Friedensdienst in „Nes Ammim“ geleistet. Und seitdem hat das Projekt viele politische Krisen im Nahen Osten überstanden. Die Freiwilligen sind trotz eigener Bedrohung auch in beiden Golfkriegen geblieben – aus Solidarität mit den Menschen dort und als Zeichen, dass sie Versöhnung gerade in schwierigen Zeiten ernst meinen. Die Nachbarn – Juden, muslimische und christliche Araber sowie Drusen – haben darauf mit Anerkennung reagiert.

Aber „Nes Ammim“ ist derzeit bedroht. Nicht nur von den kriegerischen Auseinandersetzungen, sondern auch wirtschaftlich. Denn der gesamte Tourismus im Norden Israels ist zum Erliegen gekommen. Dadurch fallen die so dringend benötigten Einnahmen aus dem inzwischen koscher geführten Drei-Sterne-Gästehaus, die für die Friedensarbeit gebraucht werden, weg. Ein Problem, das nur mit Spenden aus Europa bewältigt werden kann. Nach wie vor sind auch Freiwillige willkommen, denn gerade jetzt soll die Tradition von „Nes Ammim“ als „Zeichen für die Völker“ und Ort der Versöhnung in Israel fortgesetzt werden. Weitere Informationen gibt es beim Verein „Nes Ammim“, Bergesweg 16, in 40489 Düsseldorf, Telefon 0211/4059750, E-Mail: info@nesammim.de. ot.

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