Inhalt Seitenleiste

Zivilcourage und Mut zur Menschlichkeit

KAB und peace4future bilden Friedensmentor*innen aus.

Verfasst am 19. September 2023

Münster. Seit drei Jahren schulen Trainer und Trainerinnen des Netzwerkes peace4future junge Erwachsene in Konfliktmanagement, Friedenslogik und Zivilcourage. Mirka Hurter ist eine von ihnen. Gemeinsam mit anderen Friedensarbeiter*innen hat sie das Ausbildungsprojekt „Werde Friedensmentor*in!“ konzipiert und bundesweit junge Menschen an die zentralen Fragen nach Frieden und Gerechtigkeit herangeführt. Nun informierte sie in Münster im Geschichtsort Villa ten Hompel über den bevorstehenden Workshop „Werde Friedensmentor*in!“ vom 19. – 22. Oktober 2023 in Münster, den peace4future gemeinsam mit dem Bildungswerk der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und weiteren lokalen Kooperationspartnern anbietet. Der Städtische Geschichtsort Villa ten Hompel ist einer der Kooperationspartner.

„Unter den Vorzeichen der NS-Diktatur war die Villa ten Hompel ein Tatort Schreibtisch“, sagt Stefan Querl, Leiter der Villa am Kaiser-Wilhelm-Ring. „Heute fragen wir im Haus sehr genau nach Mut zur Menschlichkeit und nach Zivilcourage, und entsprechend halten wir die Akzente, die im Friedensmentorat gesetzt werden, für unermesslich wichtig“, unterstreicht er.

Konstruktiv Konflikte lösen und Zivilcourage stärken

„Viele junge Erwachsene fühlen sich nach Corona, inmitten der Umweltkrisen und nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Dauerkrisenmodus. Es ist auch ein Gefühl der Ohnmacht“, sagt Trainerin Mirka Hurter. Entsprechend hoch sei das Interesse der Teilnehmer*innen in den bisherigen Kursen, wieder selbst ins Handeln zu kommen. „Im Workshop arbeiten wir mit den Teilnehmenden an ihrer persönlichen Resilienz und der eigenen Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen. Außerdem stärken sie ihre Zivilcourage und wir beschäftigen uns mit der Logik von Frieden“, zählt Hurter auf. Josef Mersch vom KAB-Bildungswerk, hat genau dieses Konzept von peace4future überzeugt, friedenspolitische, persönliche und gesellschaftliche Aspekte zu verbinden.

„Walk of Peace“ in der Friedensstadt Münster

Stefanie Pfennig, Projektbegleiterin aus Münster, berichtet über ein „Münster-Spezial“ der Ausbildung: den „Walk of Peace“. Bei einem geführten Spaziergang lernen die Teilnehmer*innen zentrale Orte des Friedens wie die Synagoge an der Klosterstraße und den „Schandpfahl“ am Ort der Bücherverbrennung kennen. Dort treffen sie auf Vertreter*innen von lokalen Gruppen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Im historischen Friedenssaal, diesem symbolträchtigen Ort in Münster, wird der Spaziergang enden

„Friedensmenschen“

„Wir müssen Menschen zu Friedensmenschen ausbilden“, weiß Mariya Sharko von der Fachstelle Weltkirche und globale Zusammenarbeit des Bistums Münster, eine der Kooperationspartner*innen. Als Ukrainerin und Referentin für Osteuropa sieht sie manche Forderungen der Friedensbewegung kritisch. Doch sie verweist auf die Erfordernisse der Zeit nach der Beendigung eines Krieges. „Wir müssen irgendwann von Versöhnung sprechen“, sagt sie. Nicht jetzt in dieser aktuellen Situation des Krieges, dafür müssen Bedingungen erfüllt sein, aber nach einem Friedensschluss wird die Versöhnung von Menschen und Völkern eine große Aufgabe sein.

Thomas Ehrenberg vom evangelischen Kirchenkreis findet den umfassenden Friedensauftrag der Bibel in dem, wie er sagt „schönsten Bild der Bibel für das, was Frieden ausmacht, nämlich dem Bild von Frieden und Gerechtigkeit, die sich küssen.“

Weitere Infos: www.peace4future.de und www.kab-bildungswerk.de

Text: KAB

zurück