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Reise unter Lebensgefahr

Maximilian Kolbe Werk empfing zu seinem Jubiläum einen 97-jährigen Zeitzeugen, der unter dramatischen Umständen ausgeflogen worden war nach den Hamas-Angriffen auf Israel.

Verfasst am 20. Oktober 2023

Mit Grußbotschaften des Bundespräsidenten, des polnischen Botschafters und der Deutschen Bischofskonferenz ist in Berlin das 50-jährige Bestehen des Maximilian Kolbe Werkes gefeiert worden. Die katholische Hilfsorganisation für ehemalige KZ-Häftlinge und Inhaftierte aus Ghettos oder Gefängnissen in Mittel- und Osteuropa kooperiert in ihrer Zeitzeuginnen- und Fortbildungsarbeit für Lehrkräfte eng mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel der Stadt Münster. Dessen Leiter Stefan Querl gehörte zu den Gratulanten, die alle insbesondere enorm erleichtert auf die Ankunft des Zeitzeugens Dr. Leon Weintraub in Berlin reagierten. Stehend wurde dem Ehrengast applaudiert, denn unter Lebensgefahr und dramatischen Umständen war der 97-Jährige, der in der Shoah die KZ Auschwitz und Flossenbürg sowie das Ghetto Litzmannstadt im besetzten Polen während des Zweiten Weltkriegs überlebt hatte, jüngst erst aus Israel ausgeflogen worden. 

"Wenn ich nur daran denke, geht mir ein kalter Schauer über den Rücken", schilderte Leon Weintraub, der seit 7. Oktober Luftalarme und die Flucht in Schutzbunker erlebte mit seiner Frau. "Wir konnten es im ersten Moment gar nicht fassen, was passierte." Nur mühsam kamen die Eheleute schließlich aus Tel Aviv über Athen und Amsterdam wieder nach Skandinavien in ihre europäische Heimat, u.a. mit direktem Rat und konkreter Hilfe auch aus dem Maximilian Kolbe Werk in Freiburg im Breisgau von Ferne und fernmündlich, weil fast alle Flüge wegfielen und die Situation unüberschaubar war. 

Während einer privaten Reise der Weintraubs in den Nahen Osten hatte der Hamas-Überfall begonnen und die beiden so tief schockiert. Am Rande des MKW-Festaktes in Berlin, aber auch dem ZDF gegenüber beschrieb der prominente Stockholmer Arzt und hoch betagte Holocaust-Überlebende Eindrücke und seine Erinnerungen, die durch den Terror und die Kämpfe wieder hochkamen. Mehr dazu im Fernsehbeitrag des ZDF:

Terror der Hamas: Was ein Holocaust-Zeitzeuge erlebte

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