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"Aus-Zeit gegen Antisemitismus": Besonderer Gottesdienst to go kurz vor dem Wahltag

Susanne Falcke, die neue Superintendentin im Nachbarkirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, ist eng mit der Villa ten Hompel in Münster verbunden und engagiert sich seit Jahren für den christlich-jüdischen Dialog.

Verfasst am 21. September 2021

Susanne Falcke (2.v.l.) ist neue Superintendentin für Steinfurt-Coesfeld-Borken, für den evangelischen Nachbarkirchenkreis von Münster. Am späten Freitagabend fiel die wichtige Leitungsentscheidung für die Pfarrerin aus der Kirchengemeinde in Dülmen nach einem regelrechten Wahlkrimi in den synodalen Gremien im Münsterland. Eine der ersten Gratulationen kam aus dem Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster, denn wenige Tage zuvor hatte die 46-jährige Theologin mit Stefan Querl aus dem Team der NS-Erinnerungsstätte (3.v.r.) und einem ehrenamtlichen Kreis aus Jugendlichen, Musikerinnen und Musikern eine besondere "Aus-Zeit" gegen Antisemitismus kurz vor Jom Kippur angeboten, vor dem jüdischen Versöhnungsfest. Der "Gottesdienst to go" wurde in kreativer, interreligiöser Form und als Zeichen für Aussöhnung in Europa und im Nahen Osten gefeiert, u.a. am Shoah-Mahnmal und auf dem Friedhof an jüdischen Gräbern in Dülmen, die teils in der NS-Zeit eingeebnet oder aber zwangsweise umgebettet worden waren. Traditionell sind Susanne Falcke und Stefan Querl, der als Beauftragter gegen Antisemitismus der Stadt Münster tätig ist, über die Gedenk-, Geschichts- und Glaubensfragen im intensiven Gespräch. Auch mit den katholischen Pfarreien und den Synagogen in der Region über den christllich-jüdischen Dialog. Im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 hatten beide mit dem Priester Ferdinand Hempelmann aus St. Pankratius in Buldern eine große ökumenische Exkursion mit Erwachsenen "Auf den Spuren Luthers" nach Rom organisiert.

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