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Geschäfte mit dem Teufel. Die Tragödie des Judenretters Rezsö Kasztner. Buchpräsentation/Lesung mit Prof. Dr. Ladislaus Löb

Datum: 15.09.2010 19:30
Ort: Alte Synagoge Essen

Einführung: Dr. Christian Gudehus (KWI), Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) am KWI

Zwei Monate nach seinem elften Geburtstag, am 9. Juli 1944, schlossen sich die Tore von Bergen-Belsen hinter Ladislaus Löb. Fünf Monate später übertrat er die Grenze zur Schweiz, verfroren und hungrig, aber lebendig und sicher. Er war nicht alleine, sondern gehörte zu einer Gruppe von 1.670 jüdischen Männern, Frauen und Kindern aus Ungarn, die vor der Ermordung gerettet wurden - durch ein Geschäft, das Reszö Kasztner, selbst ungarischer Jude, mit den Nazis ausgehandelt hatte. In zähen Verhandlungen feilschte er über Monate mit Adolf Eichmann, Kurt Becher und anderen: Menschenleben gegen Valuten, Schmuck, Lastwagen und weitere Waren. Zwölf Jahre und einen Justizirrtum später wurde Kasztner von einer Bande jüdischer Extremisten in Israel ermordet. Bis heute ist Rezsö Kasztner eine ambivalente Figur - von den einen als Verräter verachtet und von vielen anderen als Held verehrt.

Löb, Ladislaus: Geschäfte mit dem Teufel. Die Tragödie des Judenretters Rezsö Kasztner. Bericht eines Überlebenden, Böhlau Verlag, Köln 2010, ISBN 3412203890, 263 Seiten, 24,90 Euro

Veranstaltungsort: Alte Synagoge Essen, Steeler Straße 29, 45127 Essen

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