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Mitgliederversammlung des Arbeitskreises - Vorstand einstimmig bestätigt

Am 11. Juni tagten die Mitglieder des Arbeitskreises in der Mahn- und Gedenkstätte Alte Steinwache in Dortmund. Neben der Wahl des Vorstands standen aktuelle Projekte und die Situation der Französischen Kapelle in Soest auf der Tagesordnung.

Verfasst am 19. Juni 2018

Neue Mitglieder in Arbeitskreis und Vorstand

Der Arbeitskreis der Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW konnte vier neue Mitglieder in seinen Reihen begrüßen: Heinz Wolberg wurde als neuer Leiter des Humberghauses in Dingden und Vorsitzender des dortigen Heimatvereins aufgenommen.

Sandra Franz ist als Nachfolgerin von Dr. Ingrid Schupetta seit Jahresbeginn Leiterin der Villa Merländer in Krefeld. Dr. Christine Hartmann koordiniert die Gedenkstätte Brauweiler, die als neues Mitglied in den Arbeitkreis aufgenommen wurde. Damit erhöht sich die Zahl der Mitglieder und Kooperationspartner im Arbeitskreis auf nunmehr 29 Einrichtungen. Als neues Mitglied ist auch Klaus Rogge aufgenommen worden, mit dem die Geschichtswerkstatt Französische Kapelle in Soest wieder persönlich vertreten.

Als Hauptpunkt standen die Vorstandswahlen auf der Agenda dieser Mitgliederversammlung. Dabei sprachen die Mitglieder dem bisherigen, ehrenamtlich tätigen Vorstand einstimmig ihr Vertrauen aus. Um den ersten Vorsitzenden Prof. Dr. Alfons Kenkmann (Münster/Leipzig) wählte die Mitgliederversammlung die stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Werner Jung (Köln) und Kirsten John-Stucke (Wewelsburg), Schriftführer Dr. Stefan Mühlhofer (Dortmund), Schatzmeister Clemens Heinrichs (Oberhausen) und die Beisitzenden Dr. Claudia Arndt (Windeck-Rosbach), Dr. Norbert Reichling (Dorsten) sowie Hildegard Jakobs (Düsseldorf) für weitere zwei Jahre wieder. Der unter anderem von der Landeszentrale für politische Bildung in NRW geförderte Geschäftssitz verbleibt damit für diese Zeit im Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster.

Schließlich gab es bei den Ämtern der Kassenprüfung einen Wechsel. Auch hier folgt neben der Leitung der Gedenkstätte in Krefeld im Amt der Kassenprüferin Sandra Franz auf Dr. Ingrid Schupetta. Für ihr jahrelanges Engagement dankte stellvertretend für alle Arbeitskreismitglieder der neue und alte Vorsitzende Prof. Dr. Kenkmann dem Gründungsmitglied mit Blumen und Lob für viele Ideen und Einsatz, die das Netzwerk der Gedenkstätten nunmehr über 20 Jahre bereichert haben.

Rückblick auf den Arbeitskreis 2017

Noch vor der Wahl zog der Vorstand positive Bilanz zum Jahr 2017: Besonders hervorgehoben wurden integrative pädagogische Konzepte, etwa "Räume Öffnen" in Vogelsang und Stukenbrock oder das Projekt "Willkommensstätten".

Bei zwei Delegationsreisen (in Polen in Frühjahr 2017 und in NRW mit Gästen aus Israel im Herbst) konnte der Arbeitkreis seine internationale Vernetzung stärken. Diese Kontakte sollen in der nächsten Zeit intensiviert werden. So wird im Herbst ein Fachaustausch mit Vertreter_innen israelischer Gedenkstätten stattfinden.

Französische Kapelle in Soest - ihr Fortbestehen ist weiterhin nicht gesichert

Die Französische Kapelle in Soest, die als Gedenkstätte von einer Geschichtswerkstatt getragen wird, kann ihre Räume auf einem ehemaligen Kasernengelände nicht mehr wie zuvor nutzen, da die Räumlichkeiten umfassend saniert und neugenutzt werden sollen. Der Geschichtswerkstatt verbleibt nunmehr die Option, gemeinsam mit dem Museum für Belgische Streitkräfte in Soest ein neues Nutzungskonzept für ein gemeinsams Museum zu erstellen. Klaus Rogge als Vertreter der Französischen Kapelle beschrieb die Situation für den lokalen Trägerverein: Ein zukunftsfähiges und wissenschaftlich tragfähiges Konzept zu entwickeln sei bei den weitgehend unterschiedlichen Ausrichtungen der Geschichtswerkstatt und des Museums für Belgische Streitkräfte enorm herausfordernd. Zugleich unterstrich er die Wichtigkeit der Französischen Kapelle als Erinnerungsort im deutsch-französischen Dialog.

Auch Prof. Dr. Alfons Kenkmann, Vorsitzender des Arbeitskreises, betonte die Bedeutung der Französischen Kapelle für die Gedenkstättenlandschaft in NRW und erklärte, er werde sich mit für die Französiche Kapelle einsetzen.

Pilotprojekt zur Dokumentation der Sammlungen

Das Projekt zu Dokumentation der Sammlungen befasste sich in Zusammenarbeit von vier Erinnerungsorten (Dokumentationsstätte Stalag 326 Stukenbrock, Villa ten Hompel, Alte Synagoge Petershagen und Wewelsburg) mit Problemen in der Sammlungsarbeit in den Gedenkstätten in NRW. in ihrem Zwischenbericht zeichnete sich als größte Schwierigkeit die Verwendung unterschiedlicher Softwares zur digitalen Erfassung ab. Ein weiteres Problem ist, dass Übernahmeverfahren nicht einheitlich sind. An verschiedenen Stellen soll die Dokumentation historischer Bestände weiter professionalisiert werden.

Projekte im Jahr 2018

Mit Vorfreude blickt der Arbeitskreis dem Fachaustausch in Israel im Oktober entgegen. Dieser wird sich mit pädagogischen Materialien zur deutsch-israelischen Migration befassen.

In der Gedenkstätte Düsseldorf entstehen zur Zeit mehrere Forschungsarbeiten. Ziel einer Arbeit ist, die genaue Anzahl der im Verlauf der Progromnacht 1983 Ermordeter oder aufgrund der Folgen Gestorbener zu ermitteln. Die Forscher_innen gehen von einer großen Bagatellisierung der Morde aus. Des Weiteren wird in der Gedenkstätte Düsseldorf zu Geschichte der Kriminalpolizei im Nationalsozialismus geforscht.

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