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Neue Publikation vorgestellt: „Menschliche Lichtblicke in dunkler Zeit. Die Rettungsgeschichte der jüdischen Familie Bernauer“

Am 11. Juni 2014, hat Landrat Frithjof Kühn gemeinsam mit Kreisarchivarin Dr. Claudia Arndt und den Autorinnen Nora Weeg, 17-jährige Schülerin am Anno-Gymnasium in Siegburg, und Annette Hinzel, Noras Religionslehrerin, eine neue Publikation mit dem Titel „Menschliche Lichtblicke in dunkler Zeit. Die Rettungsgeschichte der jüdischen Familie Bernauer“ des Fördervereins Gedenkstätte Landjuden an der Sieg e.V. im Siegburger Kreishaus vorgestellt.

Verfasst am 07. Juli 2014

Rhein-Sieg-Kreis (dk) – Am Mittwoch, 11. Juni 2014, hat Landrat Frithjof Kühn gemeinsam mit Kreisarchivarin Dr. Claudia Arndt und den Autorinnen Nora Weeg, 17-jährige Schülerin am Anno-Gymnasium in Siegburg und Annette Hinzel, Noras Religionslehrerin am Anno-Gymnasium, eine neue Publikation mit dem Titel „Menschliche Lichtblicke in dunkler Zeit. Die Rettungsgeschichte der jüdischen Familie Bernauer“ des Fördervereins Gedenkstätte Landjuden an der Sieg e.V. im Siegburger Kreishaus vorgestellt. Ebenfalls vertreten waren auch die Vorsitzenden des Fördervereins, Michael Solf und Harald Eichner.

"Die Zahl der Zeitzeugen, die nicht nur die Erinnerung an das Grauen des Holocaust wach halten sondern auch von dem besonderen Engagement deutscher Familien für jüdische Familien berichten können, wird immer kleiner. Es ist daher besonders wichtig, dass sich auch junge Menschen wie Nora Weeg mit diesem Thema auseinander setzen", so Landrat Kühn und überreichte der Schülerin und ihrer Religionslehrerin zum Dank ein Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises.

Im November 2013 hatte Nora Weeg, Schülerin der Jahrgangsstufe Q1 am Anno-Gymnasium in Siegburg, zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern einen bebilderten Vortrag über die Rettungsgeschichte der jüdische Familie Bernauer aus Troisdorf gehalten. In dem Vortrag beschrieb Nora Weeg, wie ihre Urgroßeltern in der Zeit des Naziregimes die achtköpfige Familie Bernauer in den letzten Kriegsmonaten auf ihrem Bauernhof, der „Schönau“ in Muchsiefen bei Lohmar, aufgenommen, versteckt und damit vor der Deportation gerettet haben.

Diese Rettungsgeschichte der Familie Bernauer hatte die Schülerin auch bei der offiziellen Gedenkstunde des Rhein-Sieg-Kreises anlässlich des 75. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 – organisiert von der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ – in Windeck-Rosbach vorgestellt.

Danach hat die junge Autorin ihre Familienrecherche mit Neugier und Spannung intensiv ausgedehnt und durch Spurensuche, Familienforschung und Zeitzeugenbefragung den Geretteten und Helfern ein Gesicht gegeben. Dabei kommen mit ihren Urgroßeltern auch deren mutige Freunde in den Blick – als Lichtblicke von Menschlichkeit in einer dunklen Zeit. Unterstützt wurde Nora Weeg von ihrer Religionslehrerin und Schulpfarrerin Annette Hirzel, die diese Rettungsgeschichte in den historischen Kontext eingebunden hat. Entstanden ist damit eine beeindruckende neue Publikation im Rahmen der Schriftreihe des Fördervereins Gedenkstätte Landjuden an der Sieg e.V., die besonders die Ängste der verfolgten jüdischen Familie Bernauer, aber auch den Mut und die Entschlossenheit ihrer Helfer in dieser grausamen Zeit aufzeigt.

Der Bauernhof in Muchsiefen, in dem auch Nora Weeg aufgewachsen ist, wird bis heute von der Familie Weeg bewirtschaftet.

Das 24 - seitige Heft „Menschliche Lichtblicke in dunkler Zeit. Die Rettungsgeschichte der jüdischen Familie Bernauer“ (ISBN 978-3-9816041-4-6) kann im Buchhandel, direkt beim Verlag Rheinlandia (www.rheinlandia.de) oder im Kreisarchiv für 7 Euro (für Mitglieder des Fördervereins Gedenkstätte Landjuden an de Sieg e.V. 5 Euro) erworben werden.

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