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Nach Kriegen und Diktaturen Umgang mit Vergangenheit als internationales Problem – Bilanzen und Perspektiven für das 21. Jahrhundert

Verfasser:
Hasko Zimmer / Alfons Kenkmann (Hrsg.)
Verlag:
Klartext
Erscheinungsjahr:
2005
ISBN:
3-89861-531-6
Preis:
19,90 €

Die Auseinandersetzung mit Regimeverbrechen der jüngeren Vergangenheit, die in Gestalt des Holocaust seit 1945 ein spezifisch deutsches Thema zu sein schien, hat am Ausgang des 20. Jahrhunderts eine Bedeutung gewonnen, die inzwischen weit über Deutschland und Europa hinausreicht. Spätestens seit dem Ende der Militärdiktaturen in Lateinamerika und des rassistischen Apartheidregimes in Südafrika im Laufe der 1980er und frühen 1990er Jahre sowie den politischen Umwälzungen 1989 in Mittel- und Osteuropa nach dem Zerfall der Sowjetunion ist Aufarbeitung zu einem vielfach brisanten Problem geworden. Die Bereitschaft, sich auf einen öffentlichen Umgang mit den Hypotheken der eigenen Vergangenheit einzulassen und historische Schuld anzuerkennen, war und ist z.T. noch immer, zumal für die beteiligten politischen Eliten, meist Ergebnis eines beschwerlichen Lernprozesses.

Die Beiträge des vorliegenden Bandes tragen dieser neuen Sichtweise Rechnung. Sie stellen die spezifischen Diskussionen in der jeweiligen nationalstaatlichen Situation nach Krieg oder Diktatur bewusst in eine international-vergleichende Perspektive. Mit Blick auf das 21. Jahrhundert wird eine Erinnerungsarbeit erforderlich, die die moralisch-politischen Imperative aus den konfliktreichen Umwandlungsprozessen der politischen Kultur aufnimmt und ihre friedens- und menschenrechtspolitische Dimension entfaltet.