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Spuren - eine Welt im Verschwinden

Geschichtsort Villa ten Hompel unterstützt IBP e.V.

Verfasst am 17. März 2011

Die Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen von Noam Omer, einem jungen Israeli, dessen Großeltern den Holocaust überlebt haben. Durch die Geschehnisse traumatisiert konnten sie jedoch nie über ihre Erlebnisse sprechen. Daher hat es sich Noam Omer zur Aufgabe gemacht das Leben seiner Familie, sowie das der deutschen Familie von Schlippe zu porträtieren. Begleitet werden Noams Werke von Texten seines Vaters Haim Omer und dessen Freund Arist von Schlippe. Die Familien Omer und von Schlippe verbindet eine besondere Freundschaft. Trotz des Holocausts und dem Leid seiner Eltern, welche während des Krieges viele Angehörige verloren, entschloss sich Haim Omer deutsch zu lernen und begann Vorträge in Deutschland zu halten, wo er Arist von Schlippe kennen lernte.

Die Schüler und Schülerinnen der beiden Hauptschulen haben sich mit den Biographien der Künstler und der Ausstellung vertraut gemacht und werden die Besucher/-innen begleiten. Dabei erläutern sie ihnen die Exponate und geben ihr Wissen, dass sie sich im Laufe der Vorbereitungen für das Projekt angeeignet haben, an den Besucher weiter. „Sie sollen Multiplikatoren sein“, bemerkt Wenners. Doch bis dahin muss noch etwas getan werden. Das Eröffnungsdatum, der 27.03, rückt näher und bis die Schülerinnen und Schüler genug Erfahrung gesammelt haben, „um ihren eigenen Zugang zu den Werken zu finden, brauchen wir noch mindestens zwei weitere Übungsstunden“ sagt die Projektleiterin und verweist damit auf das dringender werdende Zeitproblem. In den Übungsstunden lernen die Schüler und Schülerinnen alles Nötige, um selbstständig Besucherführungen innerhalb der Ausstellung zu leiten. Dazu gehören nicht nur der Inhalt und das Wissen um die Werke Noams, sondern auch richtiges Verhalten. Wie trete ich souverän gegenüber einer Gruppe auf? Hören mich auch alle? Ist das so für jeden verständlich?

Fragen, die zu beantworten den Schüler/-innen auch nach gut zehn Trainingseinheiten noch ab und zu schwer fällt. Denn vor einer Gruppe frei zu sprechen, nicht aus dem Konzept zu kommen und auch die zum Teil etwas verworrenen Verwandtschaftsverhältnisse der Familien Omer und von Schlippe bereiten den Schülern noch Schwierigkeiten. Dabei sollen sie ihren „eigenen Stil“ entwickeln, wie Wenners betont. Die Diplom-Pädagogin und Mitarbeiterin des IBP e.V. weiß um die Stärken, aber auch im die Schwächen ihrer Schüler. Diese haben sich nach mehreren Proben, bei denen jeweils zwei Schüler/-innen führen und die übrigen die meist schweigende Besuchergruppe mimen, herauskristallisiert. Um die Schwächen auszugleichen, werden die Schüler/-innen zu zweit als Team arbeiten, sodass sie beieinander Halt finden und sich gegenseitig ergänzen können. Das stärkt das Selbstbewusstsein und sorgt für mehr Zuversicht unter den Schüler/-innen, aber auch unter den Veranstaltern. Frau Wenners und ihr Kollege Herr Althoff sind guter Dinge und wünschen ihren Schützlingen viel Erfolg.

Die Ausstellung „SPUREN – Welt im Verschwinden“ findet im Rahmen der jüdischen Kulturtage NRW 2011 vom 27.03. bis zum 01.05. in der Kolvenburg in Billerbeck, einem Kulturzentrun des Kreises Coesfeld, statt. Sie ist Dienstag bis Samstag von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, sowie an Sonn- und Feiertagen von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 13.30 bis 17.30 Uhr. Führungen sind nach telefonischer Anmeldung (02541/847720) möglich.

(Alexander Averhoff)

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