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Nachkriegsobjekte gesucht

Verfasst am 26. Februar 2005

Mit dem Thema "Wiedergutmachung" für nationalsozialistische Verfolgung beschäftigt sich der zweite Teil der Dauerausstellung im münsterischen Geschichtsort Villa ten Hompel. Nach der Geschichte der Ordnungspolizei im Dritten Reich steht ab dem Eröffnungstermin im Oktober 2005 die Zeit nach 1945 im Vordergrund. Die Villa ten Hompel ist für die neue Ausstellung noch auf der Suche nach Objekten

Im Jahr 2005 jährt sich nicht nur das Kriegsende zum 60. Mal - gleichzeitig jährt sich auch die Befreiung von nationalsozialistisch Verfolgten. KZ-Häftlinge und Emigranten kehrten in ihre Heimatstädte, Nachbarschaften und Häuser zurück. Wie ihre Rückkehr, ihre Wiederaufnahme in die Gesellschaft, der Neuaufbau einer Existenz, das Weiterleben und vor allem der Prozess der "Wiedergutmachung" verliefen, soll im Geschichtsort Villa ten Hompel ab Oktober 2005 gezeigt werden. Die Entschädigung für psychische, körperliche und wirtschaftliche Schäden steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Rückerstattung geraubten und zwangsverkauften Eigentums. Über 12.000 Anträge auf Entschädigung von Juden, Sinti und Roma, politisch, religiös und eugenisch Verfolgten gingen zwischen 1954 und 1968 beim Dezernat für Wiedergutmachung der Bezirksregierung Münster ein, welches in der Villa ten Hompel untergebracht war.

Zur Illustration der Geschichte von Rückkehr, Weiterleben nach dem Krieg und "Wiedergutmachung" sucht das Ausstellungsteam um Julia Volmer-Naumann und Dr. Marc von Miquel noch dringend nach Objekten, Fotos und Dokumenten mit Bezug zum Thema Nachkriegszeit. Von der Schleiflack-Kommode über Omas Damastbettwäsche bis hin zum Care-Paket, dem ersten Nachkriegskleid, Lebensmittelmarken oder dem Bollerwagen wird alles benötigt. Dachboden- und Kellerfunde, Andenken an die vierziger und fünfziger Jahre sowie (mündliche und schriftliche) Erinnerungen an die Nachkriegszeit oder die Rückkehr verfolgter Nachbarn, Klassenkameraden oder Freunde und Verwandten sind herzlich willkommen. Ob Schenkung oder Leihgabe - "sprechende" Objekte und Dokumente wären eine große Bereicherung für die neue Ausstellung. Speziell ist das Ausstellungsteam noch auf der Suche nach einem alten Röntgenbildbetrachter der fünfziger bis siebziger Jahre, der vielleicht in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus seine Zeit überdauert hat.

Erinnern Sie sich außerdem noch an Ihr erstes Spielzeug - vielleicht von der Firma "Julius M. Feibes" aus der Salzstraße? Haben Sie vielleicht noch den ersten Teddy Ihrer Eltern, der dort gekauft wurde? Zur Illustration der Vertreibung jüdischer Geschäftsleute aus Münsters Innenstadt und zur Darstellung der Rückerstattung sucht die Villa ten Hompel nach altem Spielzeug und den dazugehörigen Geschichten.

Über Hinweise, erinnerte Lebensgeschichten, Leihgaben und Schenkungen würden sich die Ausstellungsmacher sehr freuen.

Kontakt:

Julia Volmer Naumann

Dr. Marc von Miquel

Stadt Münster

Geschichtsort Villa ten Hompel

Kaiser-Wilhelm-Ring 28

48145 Münster

Tel. 0251/492-7109 oder -7111

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