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Lust auf Lublin wecken und Majdanek dabei nicht ausblenden

30 Jahre Städtepartnerschaft mit Münster: Festakt, Film und Fotoausstellung mit Impulsen aus dem Geschichtsort Villa ten Hompel zu den deutsch-polnischen Beziehungen und auch zu sensiblen Grenzerfahrungen. Youtube-Link und Aufnahmen in der Bücherei zum Anschauen.

Verfasst am 02. Dezember 2021

Vereinsvorsitzende Michaela Heuer, Justiziarin der Stadt Münster, ihre Aktiven im Vorstand des Fördervereins Münster-Lublin und das Internationale Büro des Amtes für Bürger- und Ratsservice haben Großartiges geleistet in der Vorbereitung: So konnte jetzt trotz der schwierigen Pandemie-Lage das 30-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit der polnischen Kommune würdig und sicher gefeiert werden im Beisein einer hochrangigen Delegation aus Lublin, von Oberbürgermeister Markus Lewe beim Festakt und von Bürgermeister Klaus Rosenau anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung, in der u.a. Gisela Möllenhoff und Stefan Querl als zwei Mitglieder des Vereins ihre „Lieblingsorte“ portraitieren. Gisela Möllenhoff ließ sich vor dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster, am Bohlweg ablichten, Stefan Querl am Hafen mit dem so genannten „Elefanten“ der B-Side als Hingucker im Hintergrund. Eine ganze Reihe von Menschen aus Münster und Lublin zeigt der jeweils anderen Stadt so die attraktiven Hotspots und historischen Besonderheiten. Teils humorig, teils ernst, teils mit besonderen Botschaften. Wichtig sei, finden die beiden, Lust auf Lublin zu wecken, aber auch zum Beispiel Majdanek nicht zu verdrängen: Das ehemalige Konzentrationslager, in der Deutsche u.a. ein NS-Massenverbrechen unter dem Tarnnamen „Aktion Reinhard“ verantworteten. Erst jüngst hatte das Team der Villa ten Hompel mit einer interessierten Gruppe deutsch-polnischer Polizeikräfte die Gedenkstätte in Lublin besucht. Zu sensiblen Grenzerfahrungen und den nicht nur in Polen und Deutschland sehr intensiv diskutierten Zukunftsfragen der EU kommt Stefan Querl als stellvertretender Leiter des Geschichtsortes im eigens gedrehten Jubiläumsfilm zu Wort, der nach der Premiere im Stadtweinhaus online steht und in dem Querl einen polnischen Zeitzeugen zitiert mit Worten und Gesten der Versöhnung. Nachdrücklich betonte Michaela Heuer, dieser neue Film sei „ohne Anspruch auf Vollständigkeit“ gedreht worden. Er bilde also längst nicht alle Facetten und Gesichter und Etappen des Zusammenwachsens ab, die für Münster und Lublin und ihr Miteinander maßgeblich seien. Frei verfügbar ist er mit Übersetzungen durch Untertitel über youtu.be/Sm078CTjQuY Die Ausstellung ist ab dem Donnerstag, 2. Dezember, in der Stadtbibliothek zu sehen. Am 15. Dezember wird sie entsprechend als duplizierte Präsentation auf Polnisch in Lublin eröffnet. Öffnungszeiten der Bücherei, Alter Steinweg auf www.stadt-muenster.de/buecherei/ Fotohinweise: Gisela Möllenhoff, die mit Rita Schlautmann-Overmeyer maßgeblich für die Recherchen zu jüdischen Familien aus Münster stark gemacht hat und sich auch für das deutsch-polnische Miteinander von Münster und Lublin engagiert, ließ sich vor dem Landesarchiv ablichten. Bürgermeister Klaus Rosenau eröffnete mit Michaela Heuer, Vorsitzende des Fördervereins Münster-Lublin, mit der hochrangigen Delegation aus Polen und mit deutschen Gästen die Ausstellung in der Stadtbibliothek am Alten Steinweg. Zu den Öffnungszeiten der Bücherei kann diese im Foyer ab 2. Dezember besucht werden. Fotos: Stefan Querl, Villa ten Hompel.

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