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Landtagsvizepräsident besuchte Villa Merländer

Politiker unterstützen Erhöhung der Landesmittel für Gedenkstättenarbeit

Verfasst am 15. Januar 2009

Am 13. Januar besuchte Oliver Keymis, einer der Vizepräsidenten des Landtages NRW, auf Einladung des Villa Merländer e.V. die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld.

Oliver Keymis ist in der Gedenkstätte kein Unbekannter. Da er die Gedenkstätte bereits aus früheren Besuchen kannte, stand diesmal ein Rundgang durch die Ausstellung „Pogrom in Krefeld - nach 70 Jahren“ im Vordergrund. Der Vizepräsident zeigte sich beeindruckt, wie präzise das damalige Geschehen durch die Ausstellung rekonstruiert wird. Besonders durch die kompetente und engagierte Vermittlung von Frau Dr. Ingrid Schupetta, der Leiterin des

Erinnerungsortes, würden die Dokumente zum „Reden“ gebracht.

An einem anschließenden Gedankenaustausch beteiligten sich die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Christoph Bönders, Paul Keller und Götz Waninger. Einigkeit bestand über die Bedeutung der Gedenkstätten in NRW, die auf der lokalen Ebene ein Portal mit einem kritischen Blick auf die Geschichte des Nationalsozialismus öffnen. Dies sei besonders wichtig, da gerade auch für Schülerinnen und Schüler der Zugang zu Geschichte gewahrt wird, die sich Fahrten zu den KZ-Gedenkstätten nicht leisten können.

In dem aktuell eskalierenden Nahost-Konflikt würde auch die Geschichte als Argument benutzt, wobei tatsächliche Kenntnisse gegenüber Halbwissen und Ideologien ins Hintertreffen gerieten.

Ebenfalls Thema der Gesprächsrunde war das Engagement des Landes bei der Gedenkstättenarbeit. Das Land NRW unterstützt die Gedenkstätten derzeit mit einem Fördertopf bei der Landeszentrale für politische Bildung. Deutlich wurde jedoch, dass die Summe, die das Land für die NRW-Gedenkstätten zur Verfügung stellt, allerdings noch unter den Ausgaben des Landes Mecklenburg-Vorpommern liegt und hier weiterer Gesprächsbedarf besteht.

Bei der Initiative der Landesregierung und des Kultur-

wissenschaftlichen Institutes in Essen zur Fortentwicklung der Erinnerungskultur in NRW sollten die Gedenkstätten mit ihren praktischen Erfahrungen und theoretischen Ansätzen unbedingt einbezogen werden, lautete der gemeinsame Konsens der Anwesenden.

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