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Unwissenheit und Vorurteile beseitigen

Lamya Kaddor hat den deutschen „Koran für Kinder und Erwachsene“ herausgegeben

Verfasst am 11. März 2009

Drensteinfurt • Das Problem der mangelnden Integration kennt man auch hier im Umkreis, besonders an Schulen. Aber sind wirklich unüberbrückbare religiöse Unterschiede zwischen dem Christentum und dem Islam die Ursache dafür?

Die Ahlenerin Lamya Kaddor wollte diesem Phänomen bei ihrem Vortrag am Freitagabend in der Alten Synagoge auf den Grund gehen. Organisiert wurde der Abend vom Synagogenverein. Die Stadt Drensteinfurt trägt so zum Jahr der interkulturellen Begegnung bei.

Bevor Lamya Kaddor, die Islamwissenschaften in Münster studiert hat, ihre praktischen Erfahrungen mit dem Islamunterricht an einer Hauptschule vorstellen konnte, sprach der stellvertretende Bürgermeister Josef Waldmann einige einleitende Worte. „Wir müssen neue Brücken bauen, damit die Menschen aufeinander zugehen können.“

Zusammen mit Rabeya Müller hat Lamya Kaddor den „Koran für Kinder und Erwachsene“ herausgegeben. Insgesamt umfasst das Buch zwölf Kapitel. Es sind thematische Übersetzungen vom Arabischen ins Deutsche. Zum Gottesbild der Moslems las Kaddor am Freitag das erste Kapitel vor. So glauben die Muslime an den einen Gott und den letzten Gesandten Mohammed.

Als ein großes Problem sieht Kaddor die Tatsache an, dass andere Religionen – ebenso wie viele Moslems selbst – nicht viel über den Islam wissen. Um dieses Unwissen und die Vorurteile zu beseitigen, spricht Lamya Kaddor sich für die Einführung von Islamunterricht aus. Das wäre ein Schritt in eine bessere Zukunft. Zurzeit gebe es deutschlandweit 140 Schulen, an denen dieses Fach praktiziert wird. Es gebe jedoch zu wenige Lehrkräfte, falls der deutsche Islamunterricht rechtlich in Schulen eingeführt werden sollte.•nas

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