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Judentum und Christentum – Gemeinschaft wider Willen?

Verfasst am 30. Januar 2006

So lautete das Vortragsthema des Theologen und langjährigen Direktors der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen, Dr. Hans-Hermann Henrix, am Freitagabend in der ehemaligen Synagoge. Zusammen mit der VHS Ahlen, dem Synagogenverein und dem Kulturamt der Stadt war es gelungen, den nicht nur in Fachkreisen bekannten Autor zu gewinnen. Dass die Veranstaltung auf den 27. Januar gelegt worden war, war angesichts des ersten „Internationalen Gedenktages der Holocaustopfer“ kein Zufall.

Die Annäherungen beider Gesellschaften in der Vergangenheit stünden im Licht und Schatten ihrer jahrhundertelangen Vorgeschichte, so Henrix. Daher sei das Pontifikat Johannes Paul II. ein wahrer Glücksfall für das Verhältnis der beiden Weltreligionen gewesen. Johannes Paul habe unter anderem durch neue Wege in der katholischen Kirche eine Basis zwischen den beiden Religionen geschaffen, die es nun für seinen Amtsnachfolger aufrecht zu erhalten gelte, so Henrix weiter. Der Besuch der Kölner Synagoge beim Weltjugendtag 2005 sei das erwartete große Symbol gewesen und habe nicht nur die Kölner Juden sehr bewegt. Trotz vieler Uneinigkeiten sei das Verhältnis zwischen Judentum und Christentum heute besser als je zuvor und somit keine Gemeinschaft wider Willen mehr.

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