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An verfemte Autoren erinnern

Ausstellung "Nesthäkchen kommt ins KZ" in Drensteinfurt

Verfasst am 14. November 2010

Drensteinfurt - Rund 30 Besucher waren am Sonntagmorgen zur Eröffnung der Buchausstellung „Nesthäkchen kommt ins KZ“ in die ehemaligen Synagoge gekommen. Die Veranstaltung begann mit dem Lied der Loreley von Heinrich Heine, der einer der so genannten „verfemten Autoren“ war, an die bei der Ausstellung erinnert werden soll.

Bürgermeister Paul Berlage bedankte sich zunächst bei allen Organisatoren, dem Synagogenverein, allen beteiligten Schülern der Städtischen Realschule sowie der Christ-König-Schule für deren tatkräftige Unterstützung und machte die Anwesenden auf die Lesung von Marianne Brentzel am heutigen Dienstag um 19 Uhr in der ehemaligen Synagoge aufmerksam.

Die Einführung in das Thema übernahm Dr. Kurt Omland, der zusammen mit seiner Frau Sabine Omland einer der Hauptorganisatoren der Ausstellung ist. Er erinnerte an den 10. Mai 1933, an dem die als „undeutsch“ geltende Bücher verbrannt wurden.

Beispiele für „verfemte Autoren“ waren Bertolt Brecht, Sigmund Freud, Thomas Mann sowie Else Ury. Omland berichtete von Autoren, die am Tag der Bücherverbrennung schon im Exil waren, aber auch von Schriftstellern, wie Erich Kästner, der Zeuge bei der Verbrennung seiner Werke war. „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“, zitierte Dr. Omland Heinrich Heine. Er fügte hinzu, dass die „Quellen und Dokumente deutlich machen, dass nicht nur der Terror Deutschland zerstörte“. Neben Dr. Kurt und Sabine Omland waren auch Dr. Walter Huge, sowie die Schulleiterinnen Ellen Greiwe von der Realschule und Martina Hosbach von der Christ-König-Schule an dem Projekt beteiligt.

Die Schüler der Realschule hatten einen „Schandpfahl“ gebaut, den die Mädchen und Jungen der Hauptschule mit Biografien verfemter Autoren füllten. Heinrich Heine, Erich Ohser, später unter dem Namen E.O. Plauen bekannt, sowie Albert Einstein wurden von Julia Hörsken, Sören Tschanter, Manuela Heinze und Beren Kus vorgestellt.

Ausgestellt werden Büchern von Wissenschaftlern, Schriftstellern, Juden und Christen, wie zum Beispiel die Nesthäkchenbücher von Else Ury und die Vater-und-Sohn-Geschichten von E.O. Plauen. Außerdem sind Bücher über „Das Schicksal von Kindern und Jugendlichen im Dritten Reich“, ausgewählte Bücher der „Bücherecke“ und Werke zur „Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in der Region“ ausgestellt.

Die Ausstellung kann noch bis zum 21. November in der ehemaligen Synagoge besichtigt werden. Geöffnet ist sie immer freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr.

Quelle: WN-Artikel vom 9.11.2010

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