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Yves Müller: „Bei uns sitzt Schepmann, da ist alles in Ordnung.“ Vortrag

Datum: 20.08.2015 19:00 Uhr
Ort: Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Preis: kostenlos

Yves Müller: „Bei uns sitzt Schepmann, da ist alles in Ordnung.“ – Wilhelm Schepmann: SA-Gruppenführer, Polizeipräsident, Stabschef

Als Wilhelm Schepmann im April 1949 den britischen Besatzern überstellt und in Folge einem Entnazifizierungsverfahren unterzogen wird, ist man sich durchaus bewusst, wen man hier vor sich hat. Nach dem Unfalltod Viktor Lutzes 1943 war Schepmann bis Kriegsende der letzte Stabschef der Sturmabteilungen (SA). Seine Person indes ist heute kaum mehr bekannt, denn mit ihrem „Verschwinden“ infolge der sogenannten Röhm-Krise 1934 verliert sich auch die Spur der weiteren Geschichte der SA. Kennt der geneigte Betrachter Viktor Lutze, den Nachfolger Ernst Röhms, zumindest als Anführer einer gezähmten „Parteiarmee“, so ist Wilhelm Schepmann fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Der Vortrag zeichnet den politisch-beruflichen Werdegang eines von der Forschung bisher vernachlässigten Protagonisten des Nationalsozialismus nach und skizziert das Wirken Schepmanns als Führer der westfälischen SA, Dortmunder Polizeipräsidenten und – nach 1934 – Führer der SA in Sachsen. Schepmann war ein zentraler Akteur der NS-Bewegung in Westfalen und maßgeblich am Aufbau der hiesigen SA beteiligt. Die politische Biographie Wilhelm Schepmanns erscheint zunächst wenig spektakulär: Seine politische Biographie ist bis 1934 eine nationalsozialistische Bilderbuchkarriere. Unter Schepmann aber findet die SA im Zweiten Weltkrieg ab 1943 zu ihrer Rolle – und zu ihrem Verhältnis zur Wehrmacht.

Mag. Yves Müller (Jg. 1982), Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Gender Studies in Berlin. Tätigkeiten als freiberuflicher Historiker, u.a. Forschungsprojekt zur „Köpenicker Blutwoche“. Arbeitsschwerpunkte sind Rechtsextremismus sowie Männlichkeiten im Nationalsozialismus.

Eine Veranstaltung des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache

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