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Sven Keller: Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und Gewalt 1944/45 Vortrag

Datum: 24.06.2015 19:00 Uhr
Ort: Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Preis: kostenlos

Sven Keller: Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und Gewalt 1944/45

Im Untergang erreichte die allgegenwärtige Gewalt des NS-Regimes ihren letzten Höhepunkt. Sven Keller untersucht die "Endphasenverbrechen" und fragt nach den Bedingungen der Gewalt sowie nach ihrer Funktion. Der systematische Terror stabilisierte das Regime, das damit bis zum Schluss seine Handlungsfähigkeit bewies. Während viele das Kriegsende herbeisehnten, stemmten sich Durchhaltefanatiker gegen Niederlage und Zusammenbruch. Orientierung bot ihnen dabei die tödliche Exklusionslogik der Volksgemeinschaftsideologie: Sie stempelte Zwangsarbeiter, Häftlinge und kriegsmüde Deutsche zu "Rassefeinden", "Volksverrätern" und "Defaitisten", die Volk und Front von innen bedrohten. Tausende fielen so noch in letzter Minute dem Wahn zum Opfer, ein zweites "1918" zu verhindern.

Sven Keller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Gewalt- und Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus, Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und Strafverfolgung von NS-Verbrechen sowie die Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts.

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