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Johannes Leicht: Heinrich Claß – Ein ideologischer und politischer Wegbereiter Hitlers? Reihe „Vordenker des Nationalsozialismus und Richard Wagner“
Johannes Leicht: Heinrich Claß – Ein ideologischer und politischer Wegbereiter Hitlers?
Reihe „Vordenker des Nationalsozialismus und Richard Wagner“
Im ausgehenden Kaiserreich und in der Weimarer Republik sagten Zeitgenossen Heinrich Claß (1868-1953) beste Beziehungen in politische, industrielle und finanzkräftige Kreise nach. Der langjährige Vorsitzende des rechtsnationalen Alldeutschen Verbandes galt als ein wichtiger Ansprechpartner für antidemokratische und republikfeindliche Bestrebungen. Auch Adolf Hitler suchte Anfang 1920 den Kontakt. Er hatte dessen ideologische Schriften gelesen. Welchen Eindruck haben diese auf den „Trommler“ aus München hinterlassen? Welche weltanschaulichen Schnittmengen verbanden Alldeutsche und Nationalsozialisten? Waren ihre Visionen von ethnisch homogener Volksgemeinschaft und völkischer Diktatur identisch? Ergaben sich daraus politische Gemeinsamkeiten? Oder überwogen die ideologische Differenzen und Ängste vor politischer Konkurrenz? Der Vortrag unterzieht das politische und weltanschauliche Verhältnis zwischen Alldeutschen und Nationalsozialisten einer kritischen Prüfung.
Johannes Leicht arbeitet als freiberuflicher Historiker in verschiedenen historischen Projekten in Potsdam und Berlin. Mit seiner Dissertation legte er erstmals eine kritische Biographie über Heinrich Claß vor, die kritisch zwischen nationalistischer Rhetorik und selbstformulierten Führungsansprüchen einerseits und tatsächlichen Wirkmöglichkeiten der Alldeutschen andererseits differenziert.
In Kooperation mit der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie.