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Die Aktion „Arbeitsscheu Reich“ im Juni 1938 und ihre Opfer. Neue Erkenntnisse zur Verfolgung sozialer Außenseiter in Dortmund

Datum: 14.09.2017 19.00 bis 14.09.2017
Ort: 44147 Mahn- und Gedenkstätte, Steinstraße 50
Preis: kostenlos

14. September, 19 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache

Henning Borggräfe: Die Aktion „Arbeitsscheu Reich“ im Juni 1938 und ihre Opfer.

Neue Erkenntnisse zur Verfolgung sozialer Außenseiter in Dortmund

Im Juni 1938 verschleppte die Kriminalpolizei über 10.000 Männer als vermeintliche „Asoziale“ in die Konzentrationslager. Die sogenannte Aktion „Arbeitsscheu Reich“ bildete einen Höhepunkt der nationalsozialistischen Verfolgung sozialer Außenseiter. Auch in der „Steinwache“ inhaftierte die Polizei fast 300 Männer aus Dortmund und Umgebung, von denen die meisten kurz darauf nach Sachsenhausen und Buchenwald transportiert wurden. Die dort mit dem schwarzen Winkel gekennzeichneten Männer stellten schlagartig die größte Häftlingsgruppe. Wer aber waren diese Männer? Warum wurden sie inhaftiert? Und was geschah mit ihnen in den Konzentrationslagern? Obwohl die Aktion im Juni 1938 die größte Massenverhaftung seit der Zerschlagung des politischen Widerstands markierte, ist über ihre Opfer kaum etwas bekannt. Aus dem öffentlichen Gedenken blieben sie über Jahrzehnte ausgeschlossen; Erinnerungsberichte sind kaum überliefert. Auf Basis neu erschlossener Quellen und mit neuer Darstellungsweise stellt der Vortrag Schicksale und Verfolgungswege der Dortmunder Opfer der Aktion „Arbeitscheu Reich“ erstmals umfassend dar.
Dr. Henning Borggräfe ist Historiker und Leiter der Forschungs- und Bildungsabteilung des International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen, wo die Häftlingsunterlagen aus zahlreichen Konzentrationslagern archiviert sind. 

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