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80 Jahre Bücherverbrennung

Verfasst am 28. Januar 2013

Am 10. Mai 1933 wurden in Berlin und 21 weiteren deutschen Hochschulstädten, organisiert von der Deutschen Studentenschaft und dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund, Bücher jüdischer, linker und pazifistischer Schriftsteller öffentlich verbrannt. Von den Tätern wurde es als Aktion wider den angeblich so undeutschen Geist bezeichnet.

In Dortmund selbst gab es zum damaligen Zeitpunkt zwar keine Universität, aber unter den Akademikern, v.a. den Lehrern, gab es einen nationalsozialistischen Kern, der auch hier eine Bücherverbrennung durchführen wollte. Deshalb wurden hier, wie in fast 80 anderen Städten, nach dem 10. Mai auch Bücher verbrannt. Unter Leitung des Nationalsozialistischen Lehrerbundes und der Dortmunder SA mit dem neuen Polizeipräsidenten Wilhelm Schepmann an ihrer Spitze fand dann am 30. Mai 1933, vor 80 Jahren, auf dem Hansaplatz eine Bücherverbrennung statt. Hier wurden missliebige Druckwerke aus Buchhandlungen und Volksbibliotheken, zum größten Teil aber aus dem gewerkschaftlichen Volkshaus an der 1. Kampstraße, sowie den sozialdemokratischen und kommunistischen Parteizentralen gegen 21 Uhr auf den Scheiterhaufen geworfen. Ein anlässlich der Bücherverbrennung auftretender Sprechchor des Bismarck-Realgymnasiums (heute Max-Planck-Gymnasium) gab den NS-Geist besonders abstoßend wieder:

Habt ihr den Feind erkannt?

Reinigt das deutsche Land.

Her mit dem flammenden Buch

Fort mit den falschen Papieren

Lasst sie von anderen anbeten -

Wir aber wollen sie töten.

Heinrich Heines Worte von 1821 erscheinen uns heute nahezu prophetisch: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“

Um an dieses zutiefst verabscheuungswürdige Verbrechen zu erinnern, haben viele unterschiedliche Organisationen in Dortmund ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.

Wir würden uns sehr freuen, Sie begrüßen zu dürfen.

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