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Vorstand des Arbeitskreises wiedergewählt Mitgliederversammlung bestimmt drei neue Beisitzer und diskutiert über aktuelle Projekte
Einmütig haben die Mitglieder des Arbeitskreises aller NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen auf ihrer gestrigen Mitgliederversammlung dem Vereinsvorstand das Vertrauen ausgesprochen und für das dauerhafte Engagement gedankt. Gleichzeitig wurde im Rahmen einer Satzungsänderung beschlossen, drei neue Beisitzer in den Vorstand aufzunehmen. Bei ihrer Wahl wurde berücksichtigt, dass zum einen die dezentrale Gedenkstättenlandschaft in NRW mit den Schwerpunktregionen Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen repräsentiert wird und zum anderen sowohl die kleineren als auch die größeren Gedenkstätten des Landes nun mit Vertretern im Vorstand beteiligt sind. Tagungsort der Mitgliederversammlung war diesmal die Wewelsburg im Kreis Paderborn.
Prof. Dr. Alfons Kenkmann (Münster/ Leipzig) bleibt auch nach der Wahl Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises. An seiner Seite amtieren weiterhin Dr. Ulrike Schrader (Wuppertal) und Dr. Werner Jung (Köln) als stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Kirsten John-Stucke (Wewelsburg) als Schriftführerin und Dr. Karola Fings (Köln) als Schatzmeisterin. Das Gremium erweitern zukünftig Hildegard Jakobs (Düsseldorf), Clemens Heinrichs (Oberhausen) und Jörg Militzer (Herford) als Beisitzer.
Neben der Wahl des Vorstands wurden auch neue gemeinsame Vorhaben der Mitglieder auf den Weg gebracht. Der 70. Jahrestag der so genannten Pogromnacht vom 9. November 1938 spielt dabei eine zentrale Rolle. In den nächsten Wochen werden sich Vertreter der Gedenkstätten aus Bonn, Düsseldorf, Köln und Wuppertal in einer Arbeitsgruppe beraten und erste Ideen und Konzepte für ein gemeinsames Projekt zum Gedenken an einen der grausamen Höhepunkte des nationalsozialistischen Terrors erarbeiten.
Wie Hildegard Jakobs berichtete, sollen die ersten Forschungsergebnisse aus dem auch international bedeutsamen Projekt "Lodz - Ghetto Litzmannstadt" noch in diesem Jahr mit der Veröffentlichung des "Gedenkbuches Lodz" der Öffentlichkeit präsentiert werden. 2009 soll dann eine Ausstellung unter der Federführung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln folgen.
Zur Diskussion standen einmal mehr die Pläne zur zukünftigen Nutzung der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang. Im Dezember des letzten Jahres hatten der Bund, das Land NRW, die Kommunen der Region sowie die EU insgesamt 27 Millionen Euro für die Realisierung einer ersten Entwicklungsstufe zur Konversion des Geländes zugesichert. Ein erstes Konzept der eingesetzten Standortentwicklungsgesellschaft unter dem Titel "Vogelsang ip" wird vom Arbeitskreis jedoch abgelehnt (siehe Rubrik "Aktuelles", Artikel "Weder diskutiert noch abgestimmt" vom 20.12.2007). So sprachen sich die Mitglieder auf ihrer letzten Versammlung im November 2007 gegen die Aufnahme Vogelsangs in den Kreis der NS-Gedenkstätten aus. Wie auf der Sitzung erkennbar wurde, zeigen sich die Vertreter des Arbeitskreises dennoch weiterhin bereit, den Aufbau einer geplanten NS-Dokumentation in Vogelsang konstruktiv zu begleiten. Vorraussetzung hierfür ist allerdings, dass eine klare Gestaltungskonzeption zum verantwortungsvollen Umgang mit dem historischen Ort vorgelegt wird.
Dass der Arbeitskreis in finanzieller Hinsicht verantwortungsvoll und vor allem kostenbewusst tätig war, bestätigte die Mitgliederversammlung mit einem ausdrücklichen Dank an die Schatzermeisterin Dr. Karola Fings. Die einwandfreie und sorgfältige Buchführung bestätigten Dr. Ingrid Schupetta (Krefeld) und Birgit Klein (Gelsenkirchen) in ihrer Rechnungsprüfung.
Die nächste Mitgliederversammlung wird voraussichtlich am Montag, 2. Juni 2008, in Düsseldorf stattfinden.

