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Tagung zur "Vermittlungsarbeit an geschichtlichen Orten"

Abwechslungsreiches Programm mit Workshops, Vorträgen und Führungen in Wuppertal

Verfasst am 14. November 2009

Wie gestaltet man eine Führung interessant und verständlich? Was können wir durch Gebäude oder Alltagsgegenstände über die Vergangenheit lernen? Welche Möglichkeiten bieten interaktive Angebote im Internet, um sich mit Geschichte auseinanderzusetzen?

Diesen Fragen wollen sich die Teilnehmer der Werkstatt "Geschichtsarbeit und historisch-politisches Lernen zum Nationalsozialismus" vom kommenden Donnerstag, 19. November bis Samstag, 21. November, stellen. In guter Tradition bietet die jährlich stattfindende Tagung eine abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenen Arbeitsgruppen, Vorträgen von Gedenkstättenexperten und Wissenschaftlern, einer Führung am historischen Ort und einer Projektbörse. Das Oberthema in diesem Jahr lautet "Vermittlungsarbeit an geschichtlichen Orten". Reichlich Gesprächsstoff verspricht schon der Veranstaltungsort: Getagt wird im Gebäude der ehemaligen Konsumgenossenschaft "Vorwärts", ein Haus mit bewegter Vergangenheit in der Wuppertaler Münzstraße.

Im Veranstaltungskalender der Gedenkstätten in NRW hat die Werkstatt-Tagung schon lange ihren festen Platz. Seit 1998 treffen sich jedes Jahr im Herbst Lehrer und Erwachsenenbildner, Archivare und Stadthistoriker, Mitarbeiter von Gedenkstätten, Geschichtswerkstätten und Geschichtsvereinen, sowie historisch interessierte Bürger, um sich über aktuelle Forschungsfragen, neue Veranstaltungs- und Bildungsprojekte sowie Methoden bei der Vermittlung historischen Wissens auszutauschen. Anregende Diskussionen über didaktische und pädagogische Konzepte sind garantiert, wenn die Mitarbeiter und Besucher von Geschichts- und Bildungsinstitutionen aufeinander treffen. An historischen Schauplätzen beraten die Teilnehmer zudem, wie die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit im konkreten Fall funktionieren kann.

Im Alltag von Gedenkstätten und Museen wird nicht nur ausgestellt und geforscht, das wichtigste Anliegen stellt vielmehr das Vermitteln von Geschichte und konkreten Geschichten dar. Diesem Aufgabengebiet werden sich die Teilnehmer der Werkstatt daher in verschiedenen Arbeitsgruppen widmen. Unter der Anleitung von Gedenkstättenmitarbeitern geht es unter anderem um die Frage, wie eine gute Führung am authentischen Schauplatz konzipiert sein muss oder wie sich historische Gegenstände interpretieren lassen.

In begleitenden Vorträgen präsentieren Experten aus der historischen Forschung und Medienwissenschaft ihre neusten Erkenntnisse: Wie verarbeiten Besucher die Informationen und Denkanstöße, die sie in Gedenkstätten und historischen Museen gewinnen? Welche Qualität und welchen Nutzen besitzen die neuen virtuellen und interaktiven Geschichtsangebote des so genannten "Web 2.0“"? Antworten auf diese Fragen liefern Bert Pampel von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Erik Meyer von der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Tagungsort und zugleich Anschauungsobjekt ist in diesem Jahr das Haus der ehemaligen Konsumgenossenschaft "Vorwärts" in der Münzstraße. Der Gebäudekomplex steht wie kaum ein anderer in Wuppertal für die Geschichte der Arbeiterbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aber auch für Verfolgung und Folter durch die Nationalsozialisten und den Transport von Wuppertaler Bürgern in das Konzentrationslager Kemna. Ab 1933 dienten die Räumlichkeiten u.a. als Kaserne und Haftanstalt der SA.

Heute bemüht sich ein Förderverein um den Erhalt der Gebäude. Als außerschulischer Lernort soll er in Zukunft von jungen Menschen und interessierten Bürgern genutzt werden können.

Die Werkstatt Geschichtsarbeit steht auch in diesem Jahr für jeden offen, der in der historisch-politischen Vermittlungsarbeit tätig ist oder sich für aktuelle Fragen zur Geschichte des Nationalsozialismus interessiert.

Teilnahmebeitrag (einschließlich Übernachtung und Verpflegung):

im Einzelzimmer 100 Euro / im Doppelzimmer 80 Euro;

für Arbeitslose / StudentInnen und bei Teilnahme ohne Übernachtung 45 Euro

Veranstalter:

- Bildungswerk der Humanistischen Union NRW

- Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW e.V.

- Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher

Rückfragen und schriftliche Anmeldung an:

Bildungswerk der Humanistischen Union NRW

z. H. Dr. Paul Ciupke / Dr. Norbert Reichling

Kronprinzenstr. 15

45128 Essen

Tel: 0 201 - 22 79 82

Fax: 0 201 - 23 55 05

Mail: buero@hu-bildungswerk.de

Internet: www.hu-bildungswerk.de

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