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RUHR2010: Kultur und Geschichte als Chance für das Ruhrgebiet Mit vielfältigem Programm wird das kulturelle Erbe der Region erforscht und bewahrt - Mitglieder des Arbeitskreises sind aktiv dabei
Wer 2010 in Nordrhein-Westfalen lebt, dem wird eine unglaublich hohe Kulturdichte kaum verborgen bleiben. Das vielfältige Programm der Kulturhauptstadt 2010 verteilt sich entsprechend dem Titel „Essen für das Ruhrgebiet“ über eine ganze Region mit 53 Städten und Gemeinden. Wie ein roter Faden ziehen sich dabei bisher die Leitideen „Mythos Ruhr begreifen“, „Metropole gestalten“ und „Europa bewegen“ durch die zahlreichen Projekte, Ausstellungen oder Festivals.
Dabei gehören Vergangenheit und kulturelles Erbe untrennbar zur Identität der Metropole – auf die zentrale Frage des Programms: „Was macht uns aus?“ versuchen auch der Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW und zahlreiche seiner Mitglieder Antworten zu geben.
"Angekommen?!" Lebenswege jüdischer EinwandererInnen
So zeigte das Jüdische Museum Westfalen Dorsten im Frühjahr mit der Ausstellung „Angekommen?!“ die Lebenswege jüdischer Einwohner anhand von 24 beispielhaft ausgewählten Personen. Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt stellte eine seit 1990 wieder verstärkt zunehmende jüdische Zuwanderung in die Region fest. Deren Ursachen und vor allem die Erfahrungen der Migranten und Migrantinnen stehen im Mittelpunkt des Projekts, welches nun als Wanderausstellung in verschiedensten Städten gezeigt werden kann.
Ausstellungsprojekt "Fremd(e) im Revier" zeigt ein buntes Ruhrgebiet
Wie sehr das Ruhrgebiet von einer historischen Heterogenität geprägt ist, zeigen auch die Programmpunkte des Ausstellungsprojekts „Fremd(e) im Revier“ in nahezu allen größeren Ruhrgebietsstädten. Das Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte öffnete mit „Bochum – das fremde und das eigene“ den Blick dafür, wie Fremdes zu Eigenem wird und umgekehrt. Ein Kapitel widmete sich auch der Frage, wie in der NS-Zeit die Ablehnung des vermeintlich „Fremden“ zu Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung führen konnte. Nicht nur zahlreiche jüdische Familien wurden aus dem Ruhrgebiet deportiert, in die andere Richtung wurden Kriegsgefangene und „Fremdarbeiter“ in die Industriegebiete verschleppt.
Das Zentrum für Stadtgeschichte möchte außerdem am 1.9., 6.10. und 3.11.2010 jeweils um 17 Uhr Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte einladen, zusammen mit älteren Verwandten Gerichte aus den Herkunftsländern der Familien vorzustellen. Es geht um die Rezepte, aber auch um die Geschichten, die zu den Speisen gehören: Die Zutaten, die Anlässe, Abwandlungen der Gerichte in der Fremde oder besondere Begebenheiten, die damit verbunden werden.
Beispielsweise bis Ende August weist in Gelsenkirchen die Ausstellung „Bergfremd(e)“ auf die Bedeutung der Arbeitsimmigration für den Ruhrbergbau in den letzten zwei Jahrhunderten hin, einen Monat länger ist im Essener Stadtarchiv eine Ausstellung über die „Ruhrbesetzung 1923-1925 im Spiegel von Flugblättern und Karikaturen“ zu sehen.
Vielfalt und Kultur wurden auch am 18. Juli präsentiert, als aus der Verkehrsader A40/B1 mit mehr als 20.000 Tischen über knapp 60 km verteilt eine „Begegnungsstätte der Kulturen, Generationen und Nationen“ wurde. Mit dabei war das Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg, ebenfalls Mitglied im Arbeitskreis. Einerseits sammelten sie zahlreiche „Hände für Demokratie und Toleranz“, andererseits konnten die Mitarbeiter um die stellvertretende Museumsleiterin Kirsten John-Stucke viele Informationen weitergeben und verteilen.
<link http: www.ns-gedenkstaetten.de nrw wewelsburg aktuelles detailseite lautes-stillleben-auf-der-a-40>Hier gelangen sie zum Bericht des Kreismuseums Wewelsburg
<link http: www.ns-gedenkstaetten.de nrw dorsten forschung-und-projekte.html>Lesen Sie hier Näheres zur Ausstellung „Angekommen?!“
<link nrw dorsten forschung-und-projekte.html>

