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Regionale Gedenkkultur Rheinland, Westfalen und angrenzende Gebiete seit 1918
Der Themenschwerpunkt des Jahresbandes 2009 von "Geschichte im Westen - Zeitschrift für Landes- und Zeitgeschichte" soll regionalen Formen des Gedenkens gewidmet sein.
In der nationalen und internationalen Forschung über die kollektive Erinnerung der Weltkriege und anderer als einschneidend empfundener Ereignisse des "kurzen 20. Jahrhunderts" sind in letzter Zeit die Wandlungen der Gedenkformen und Gedenkinhalte hervorgehoben worden. Statt einer nationalistisch geprägten, positiv-affirmativen Erinnerung tritt demnach zunehmend eine negative Identifikation mit "Schandflecken"der eigenen Geschichte in den Vordergrund. An die Stelle der Verehrung soldatischen "Heldentums" oder auch der Trauer um die Gefallenen und zivile Opfer der Kriege scheint immer mehr die Erinnerung an Kriegs- und NS-Verbrechen zu treten. Sind diese auf nationaler Ebene zu beobachtenden Tendenzen auch regional und lokal wahrzunehmen? Oder unterscheidet sich lokale und regionale Gedenkkultur grundlegend von der nationalen? Manches deutet darauf hin, dass kollektive Erinnerung unterhalb der nationalen Ebene etwa immer schon stärker auf Trauer als auf Heldenverehrung ausgerichtet war. Und möglicherweise hat diese Tradition gegenüber dem Trend zur "negativen" Gedenkkultur in letzter Zeit eine besondere Beharrungskraft bewiesen.
Gesucht werden Beiträge, die solchen und ähnlichen Fragen auf regionaler Ebene oder in aussagekräftigen Lokalstudien nachgehen. Chronologische Längsschnitte sind dabei ebenso denkbar wie Untersuchungen von besonders aufschlussreichen Einzelfällen.
Der Jahresband soll im Herbst 2009 erscheinen. Termin für die Abgabe von Beiträgen ist der 31. März 2009.
Bei Interesse wird um Einsendung eines Exposés (nicht mehr als 2500 Zeichen) bis zum 15. September 2008 gebeten, als e-mail an den geschäftsführenden Herausgeber Christoph Nonn (nonn@phil-fak.uni-duesseldorf.de).

