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"Ordensburg Vogelsang" mit 140.000 Besuchern in 2006

Großes Interesse an Führungen über das Gelände der einstigen Nazi-Kaderschmiede

Verfasst am 03. Januar 2007

Seit ihrer Öffnung zu Beginn des vergangenen Jahres haben mehr als 140.000 Interessierte die ehemalige "Ordensburg Vogelsang" in der Eifel besucht. Rund 50.000 der Besucher nahmen an Führungen über das Gelände der früheren Nazi-Eliteschule teil.

In der Nähe von Gemünd, im Zentrum des heutigen Nationalparks Eifel befindet sich mit der ehemaligen "Ordensburg Vogelsang" eines der größten erhaltenen Propagandabauwerke der NS-Zeit. Die Lokalhistorie der Burg blieb seit 1946 fast 60 Jahre lang im militärischen Sperrgebiet verborgen. Belgische Militärs nutzten das Gelände bis Ende 2005 als Truppenübungsplatz. Seit dem Start der zivilen Nutzung zum 1. Januar 2006 locken die monumentalen Gebäude der einstigen Nazi-Kaderschmiede nun zahlreiche Besucher an. Ein bis zwei Mal pro Tag geleiten Referenten Besuchergruppen durch die Burg. Sie erläutern die Architektur des Bauwerks und berichten über den Tagesablauf und die Ausbildung in der ehemaligen Eliteschule der Nationalsozialisten.

Im Jahr 2002 war bekannt geworden, dass eine zivile Nutzung des historischen Ortes möglich werden würde - zahlreiche Gremien haben seitdem über den Umgang mit dem Gelände diskutiert. Ermutigt durch die hohen Besucherzahlen traf die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen nun Mitte Dezember vergangenen Jahres eine neue «Leit-Entscheidung» für die Zukunft von Vogelsang. Danach soll die Burg mit ihren 70.000 Quadratmetern Nutzfläche zu einem «bedeutenden Tourismusziel» ausgebaut werden.

Was konkret mit all den Gebäuden geschehen wird, steht noch nicht fest. Gleichwohl hat die Standortentwicklungsgesellschaft fleißig Pläne geschmiedet. Drei Ausstellungen will sie unter anderem in der Burg einrichten. Ein einheitliches Konzept für die zivile Nutzung der "Ordensburg Vogelsang" und ein Finanzierungsplan sollen bis Ende März entwickelt werden.

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