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NS-Gedenkstätten aus NRW bei deutsch-niederländischer Konferenz

Die Landeszentrale für politische Bildung und das Duitsland-Institut Amsterdam hatten zum binationalen Austausch geladen.

Verfasst am 09. März 2016

Der Einladung des Duitsland-Instituts Amsterdam und der Landeszentrale für politische Bildung NRW zu einer binationalen Konferenz waren eine Reihe von Vertreterinnen und Vertreter nordrhein-westfälischer NS-Gedenkstätten als Vortragende oder Zuhörende gefolgt. In der Düsseldorfer Villa Horion wurde unter dem Motto "Freiheit und Demokratie lernen. Burgerschapsvorming und politische Bildung in Deutschland und den Niederlanden" der deutsch-niederländische Fachaustausch intensiviert.

"Voor Vrijheid – Für Freiheit", so lautete in den Niederlanden das Motto zu den Feierlichkeiten 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung. Deutsche und niederländische Partner aus Museen, Gedenkstätten und der politischen Bildung trafen sich zum Abschluss dieser binationalen Kooperation in Düsseldorf zu einem zweitägigen workshop, um Bilanz und ziehen und künftige transnationale Initiativen und Kooperationen zu entwerfen und zu diskutieren.

Bei allen Unterschieden, die sich aus den unterschiedlichen Rollen in der Geschichte des 20. Jahrhunderts ergeben, gibt es gerade hinsichtlich gegenwärtiger Herausforderungen eine Reihe von Gemeinsamkeiten: Globalisierung und Migration, allgemein die Komplexität moderner Gesellschaften. Diese Entwicklungen "zwingen dazu, über Freiheit und Demokratie neu zu nachzudenken", formulierte die Landeszentrale für politische Bildung bereits in der Einladung.

Die NRW-Gedenkstätten waren unter anderem durch den Geschichtsort Villa ten Hompel aus Münster repräsentiert: Thomas Köhler stellte dessen Bildungsarbeit zu Beginn der Veranstaltung in einer Podiumsdiskussion vor. Für niederländische Besucherinnen und Besucher biete die Villa mit ihrer APP eine Orientierungsmöglichkeit für die neue Dauerausstellung, die Ausstellungsbereiche mit niederländischen Bezügen in den Fokus rückt. Zusammen mit Dr. Pieter de Bruijn von der Open Universiteit, Valérie Deckers von der Anne-Frank-Stichting und Cristan van Emden vom Nationaal Comité 4 en 5 mei diskutierte er, ob 70 Jahre nach Ende der NS-Herrschaft das Motto "Nie wieder – Dat nooit meer" noch tragfähig ist für eine zukunftsorientierte Menschenrechtsarbeit.

Dr. Christoph Spieker, Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel, hatte 2015 mehrmals zusammen mit deutschen und niederländischen Bildungspartnern das Gedenken und die Feierlichkeiten rund um den 70. Jahrestag des Kriegsendes sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland begleitet und analysiert. Zusammen mit Niels Weitkamp von National Comité 4 en 5 mei und Valérie Deckers präsentierte er die Schlussfolgerungen für europäische Gedenkstättenseminare und diskutierte im Abschlusspanel über die Frage, welche Perspektiven es für eine europäische Bürgerschaft geben wird.

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