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NRW-Landtagspräsidentin betont Bedeutung der Gedenkstätten in NRW

Die NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und dem Einsatz der nordrhein-westfälischer Gedenkstätten.

Verfasst am 18. August 2015

Gleich in mehreren Gedenkstätten hatte sich hoher Besuch aus Düsseldorf angekündigt: Nordrhein-Westfalens Landtagspräsidentin Carina Gödecke wollte sich ein Bild von der landesweiten Erinnerungskultur machen. Gemeinsam mit Dr. Hans Wupper von der Landeszentrale für politische Bildung und der Direktorin des Landtags, Dorothee Zwiffelhoffer, hatte sie sich dabei bewusst dazu entschieden, der Gedenkstättenvielfalt in NRW entsprechend sowohl größere als auch kleinere Einrichtungen im gesamten Bundesland zu besuchen. So machte mit dem IP Vogelsang einer der neueren, aber schon durch seine landschaftliche und bauliche Größe beeindruckender Erinnerungsort den Anfang. Erst vor kurzem durfte der Internationale Platz als neues Mitglied im Arbeitskreis begrüßt werden.

Die Dokumentationsstätte Stalag 326 bei Schloss Holte-Stukenbrock ist einer der vielen Gedenkstätten, die es ohne ehrenamtliches Engagement nicht mehr geben würde. Dass sowohl das Gelände mit seinen 60 000 Kriegsgefangenen-Gräbern als auch die Arbeit des Teams um Oliver Nickel für Erinnerung und Gedenken und damit das Miteinander der Menschen vor Ort von besonderer Bedeutung sind, darüber waren sich die Anwesenden einig. Auch der anschließende Besuch der weiter südlich im Kreis Paderborn liegenden Wewelsburg hinterließ bleibenden Eindruck. Als KZ und SS- Kultstätte Täter- und Opferort zugleich, stellen sich den haupt- und ehrenamtlich Tätigen hier besondere Herausforderungen in der Vermittlung von Geschichte. „Erinnern und Gedenken kann man nicht verordnen. Beides muss wachsen“, erklärte Landtagspräsidentin Carina Gödecke in diesem Zusammenhang.

Schließlich traf sich die Gruppe in der Villa ten Hompel mit dem Vorsitzenden des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW, Prof. Dr. Alfons Kenkmann. Schnell wurde über die historische Fragen hinaus dann Gesprächsanlässe zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen diskutiert: Wie wirkt sich in der Zukunft Geschichtsvermittlung über den Nationalsozialismus ohne Zeitzeugen aus? Mit welchen didaktischen Konzepten kann Geschichte in der modernen Migrationsgesellschaft vermittelt werden?

Gesprächsanlässe boten dabei auch der Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel, Christoph Spieker, und Thomas Köhler (wiss. Mitarbeiter), die gemeinsam mit Dezernent Alfons Reinkemeier die kürzlich neukonzipierte Dauerausstellung "Geschichte - Gewalt - Gewissen" präsentierten. Neben der Vielfältigkeit der Angebote und den Innovationen der Ausstellung zeigte sich die Landtagspräsidentin Carina Gödecke schließlich auch von der Offenheit in der Geschichtsvermittlung beeindruckt. Im gemeinsamen Gespräch motivierte sie  eine Gruppe Jugendlicher während ihres Besuchs in der Villa ten Hompel, so viele Gedenkstätten wie möglich zu besuchen und dabei auch in die Nachbarregionen wie beispielsweise nach Paderborn oder in die Eifel zu blicken.

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