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Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus steht vor dem Aus Bericht zur Pressekonferenz am 16.01.2013 in Köln
„Uns steht das Wasser bis zum Hals“ - mit diesen drastischen
Worten beschrieb Heiko Klare von der Mobilen Beratung gegen
Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Münster (mobim) auf der
heutigen Pressekonferenz im Kölner NS-Dokumentationszentrum die
Situation der fünf regionalen Teams der Mobilen Beratung. Denn die
Förderung durch das vom Bundesfamilienministerium verantwortete
Förderprogramm „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ läuft
Ende 2013 aus. Ein Folgeprogramm ist nicht in Sicht. Die mit 51.000
€ pro Beratungsstelle schon jetzt knappe Finanzierung wird ab 2014
entfallen, den Trägern der Mobilen Beratung ist eine Sicherstellung
der Arbeit aus eigenen Mitteln nicht möglich.
„Die Teams der Mobilen Beratung sind unsere wichtigsten
Kooperationspartner“, so Renate Bonow vom landesweiten Netzwerk
„Schule Ohne Rassismus - Schule mit Courage“. „Ich wüsste
nicht, was ich ohne sie machen sollte“, so Bonow weiter. Die
Beraterinnen und Berater unterstützen nicht nur Schulen, sondern
beraten auch Initiativen, Bündnisse, Vereine, Verbände, Gemeinden,
Verwaltungen, Unternehmen und Privatpersonen in der Auseinandersetzung
mit dem Rechtsextremismus.
Seit 2008 ist die Mobile Beratung in Nordrhein-Westfalen in über 500
Beratungsfällen tätig geworden. Überall dort, wo Menschen mit
extrem rechten Aktionen konfrontiert sind oder sich dagegen einsetzen
wollen - von der Hakenkreuzschmiererei in der Schule über ein rechtes
Mitglied im Sportverein bis zur Herausforderung durch einen
neonazistischen Aufmarsch in der Stadt - trägt die Mobile Beratung
maßgeblich zur Entwicklung tragfähiger Gegenstrategien bei.
Auch der Vorsitzende des Landesintegrationsrates, Tayfun Keltek,
bekräftigte auf der Pressekonferenz die Notwendigkeit der Mobilen
Beratung gegen Rechtsextremismus: „Migrantinnen und Migranten sind
die ersten, die ein Anwachsen des Rassismus in Deutschland spüren.
Die Arbeit und das Engagement mehrerer Jahre von heute auf morgen zu
stoppen, kann nicht im Sinne des Kampfes gegen den Rassismus sein.“
Vielmehr sei es wichtig, diese Ansätze weiter zu stärken.
„Es wird oft gefragt, wie man gegen Rechtsextremismus vorgehen kann?
Die Mobile Beratung ist eine konkrete Maßnahme.“, so Dr. Werner
Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Daher
müsse die Förderung verstetigt werden. Die Vertreter der Mobilen
Beratung sehen hier Land und Bund in der Pflicht.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in NRW wird von fünf
Trägern in Schwerte, Köln, Vlotho, Wuppertal und Münster umgesetzt.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Hendrik Puls
Info-und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-DOK der Stadt
Köln Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk
Köln 0221 - 221 27162 ibs@stadt-koeln.de
Dr. Karsten Wilke AKE-Bildungswerk Mobile Beratung gegen
Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold 05733 / 87 12 904
karsten.wilke@ake-bildungswerk.de

