Inhalt Seitenleiste
Mitarbeiter der Villa ten Hompel fährt zum Historikertag Vom 30. September bis zum 3. Oktober findet an der TU Dresden der 47. Deutsche Historikertag statt.
Mit Thomas Köhler wird auch ein Mitarbeiter der Villa ten Hompel am Historikertag teilnehmen. Dieser wird vom Verband der Historiker und der Historikerinnen Deutschlands (VHD) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) veranstaltet. Neben über 300 Vorträgen und einem bunten Rahmenprogramm findet hier auch ein Doktorandenforum statt. So hat eine begrenzte, zuvor nach Bewerbungen ausgewählte Anzahl von Doktorand(inn)en wie Thomas Köhler die Möglichkeit, ihre Forschungsvorhaben in Form eines DIN A0-Posters auf dem größten geisteswissenschaftlichen Kongress Europas vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Qualitativ herausragende und innovative Projekte sollen auf diesem Weg unterstützt werden. Die besten Präsentationen werden zudem prämiert.
Thomas Köhler, geboren 1975, hat sein Studium der Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaft mit dem ersten Staatsexamen (Sekundarstufe 1/2) abgeschlossen und nimmt seit 2007 Lehraufträge am Historischen Seminar der Universität Münster wahr. Seit 2001 ist er als wissenschaftlicher und pädagogischer Mitarbeiter am Geschichtsort Villa ten Hompel beschäftigt und erhielt hier ein Forschungsstipendium (2002-2004). Von 2004 bis 2006 erstellte er gemeinsam mit Dr. Carsten Dams als wissenschaftlicher Leiter des NRW-Landesprojekts "Dienst am Volk? Düsseldorfer Polizisten zwischen Demokratie und Diktatur" das Konzept für eine Dauerausstellung, die im Polizeipräsidium in Düsseldorf zu sehen war. Ergänzend zur Ausstellung erschien 2007 ein gleichnamiger Sammelband.
Als einer von 33 Doktorand(inn)en wird Thomas Köhler sein Poster über den gesamten Zeitraum des Historikertages ausstellen, um sein Dissertationsprojekt zu präsentieren. Thema seiner Arbeit ist laut Überschrift des Posters "Die "weltanschauliche Erziehung" der Ordnungspolizei im NS-Staat". Köhlers Dissertationsprojekt folgt der These, dass die "weltanschauliche Erziehung" das mentale Marschgepäck der deutschen Polizisten für den Vernichtungskrieg und den Dienst an der so genannten Heimatfront bildete. Sie wirkte tatlegitimierend, zum Teil sogar tatauslösend. Einen der Schwerpunkte der ideologischen Unterweisung bildete die Indoktrination durch Literatur. Nicht zuletzt deswegen sind seine Forschungsmethoden mentalgeschichtlich und literaturwissenschaftlich interdisziplinär einzuordnen.
Wenn am Donnerstag im Rahmen der Abendveranstaltung die Preisverleihung stattfindet, hofft Thomas Köhler, eine der überzeugendsten Präsentationen abgeliefert zu haben. Genauso wichtig ist es ihm, sein Forschungsthema über die regionalen Grenzen hinaus bekannt zu machen und auf die Fertigstellung der Dissertation im kommenden Jahr sowie eine dann folgende Veröffentlichung hinzuweisen.

