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Lousberg-Bunker in Aachen soll abgerissen werden
Doch gegen die Abrisspläne regt sich Protest. Neben AnwohnerInnen haben sich auch DenkmalschützerInnen und HistorikerInnen gegen die Bebauungspläne ausgesprochen. Sie sehen im Gebäude einen erhaltenswerten Ort, der zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte dient.
Im betroffenen Bunkergebäude kapitulierte am 21. Oktober 1944 Oberst Wilck und Aachen wurde als erste deutsche Großstadt befreit.
Die Abrissgegner setzen sich für einen Erhalt des Bunkers und eine erneute Bewertung der Denkmaleigenschaft ein. „Ganz klar: Bunker sind nicht schön. Diese hässlichen Betonmonster nerven und irritieren - und das ist gut so! Damit regen sie auch junge Leute zum Fragen und Nachdenken an“ heißt es in der Petitionserklärung im Internet.
Außerdem erinnere der Bunker nicht nur an die Diktatur der Nazis, sondern er sei auch „einer der ersten Orte der Stunde Null, aus der ein freies, demokratisches Deutschland hervorgegangen“ sei. Mittlerweile wurden im Internet über 1300 Unterschriften gesammelt, weitere wurden durch die AnwohnerInnen zusammengetragen.
Auch die VHS Aachen - "Wege gegen das Vergessen" hat als kooptiertes Mitglied des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. auf die Geschichtsträchtigkeit des Ortes hingewiesen, indem ihre MitarbeiterInnen vor einigen Jahren im Bunker zwei Plaketten befestigte.
2005 wurde bereits die Denkmaleigenschaft des Bunkers überprüft und die Aufnahme in die Denkmalliste verweigert, da zu viele Umbauten im Inneren vorgenommen worden wären. Ob es zu einer erneuten Überprüfung kommen wird ist unklar. Die Stadt fürchtet bei diesem Schritt hohe Schadensersatzansprüche von Seiten des Investors.

