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Jugendgeschichtspreis 2010 vergeben

Jüdisches Museum Westfalen prämiert Facharbeiten

Verfasst am 02. Dezember 2010

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Wettbewerb bietet Möglichkeit der Würdigung der Facharbeiten

Jährlich werden von Schülern der gymnasialen Oberstufe Facharbeiten geschrieben, die zum Teil von guter und sehr guter Qualität sind, aber außer von den Fachlehrern von niemandem zur Kenntnis genommen werden. Das Museum möchte mit diesem Wettbewerb den Jugendlichen eine Möglichkeit bieten, über eine Teilnahme am Wettbewerb ihre Arbeiten einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren, indem sie prämiert und anschließend über die museumseigene Bibliothek zugänglich gemacht werden.

Erfreuliche Resonanz 

Für diesen Wettbewerb wurden etwa 100 weiterführende Schulen in Nordrhein-Westfalen angeschrieben. Zudem hatte die Presse überregional auf den Wettbewerb hingewiesen. Mit der Anzahl der eingesandten Arbeiten zeigen sich die Veranstalter zufrieden. Achtzehn Jugendliche aus Waltrop, Lünen, Werne, Borken, Recklinghausen, Münster, Marl, Remscheid, Saerbeck, Gladbeck, Steinfurt-Borghorst und Dorsten reichten ihre Facharbeiten ein. Die meisten Arbeiten entstanden vor allem in Leistungs- und Grundkursen des Faches Geschichte. Eine englischsprachige Arbeit stammt aus einem Leistungskurs Englisch, eine weitere Arbeit wurde in einem Grundkurs Religion geschrieben. Zwei Facharbeiten entstanden sogar im Rahmen eines Praktikums in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Majdanek/Lublin.

Die Preisträgerin stammt aus Waltrop

Eine Jury, bestehend aus zwei Geschichtslehrern von Gymnasien, einer Religionswissenschaftlerin und einem Historiker, hat die Arbeiten eingehend geprüft und bewertet. Den ersten Preis erhält Annika Jeibmann vom Theodor-Heuss-Gymnasium in Waltrop für ihre Arbeit „Das Entbindungs- und Abtreibungslager Waltrop-Holthausen und seine lokalgeschichtliche Bedeutung“. Der zweite Preis geht an Rafael Bourry vom Gymnasium Mariengarden in Borken-Burlo für die Arbeit „Die Polizei im ‚Dritten Reich’ – Freund und Helfer? Ein Vergleich zwischen Stadt und Land“. Da es eine Reihe von gleichwertigen Arbeit gibt, entschloss sich die Jury, den dritten Preis dreimal zu vergeben. Eine Preisträgerin kommt ebenfalls vom Theodor-Heuss-Gymnasium in Waltrop (Die Geschwister Scholl und die weiße Rose. Motivation, Ziele und Ergebnisse ihres Widerstandes), eine weitere Preisträgerin, Sandra Holtkamp von der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck, hat sich mit einer lokalgeschichtlichen Fragestellung befasst (Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Saerbeck unter besonderer Berücksichtigung der Flakstellung beim Hof Richter). Die dritte Preisträgerin Juliane Vicari vom Gertrud-Bäumer-Gymnasium in Remscheid hat sich intensiv mit dem vierten Flugblatt der Weißen Rose auseinandergesetzt (Das vierte Flugblatt der weißen Rose unter dem Aspekt der christlichen Motivation des Autors Hans Scholl).

Auseinandersetzung mit einem Stück Familiengeschichte

Ein Sonderpreis geht an Charlina Frank (15 Jahre) und Sascha Frank (13 Jahre) vom Zirkus Payazzo. Beide besuchen die Schule für Zirkuskinder in NRW und haben sich mit dem Schicksal ihres Großvaters Anton Frank befasst, der als Sinto von den Nationalsozialisten im März 1943 mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert wurde. Als einziger der Familie überlebte er die Lager und einen Todesmarsch. Die Jury zeigte sich von der Bild- und Tonpräsentation beeindruckt und verleiht den Sonderpreis des Jugendgeschichtspreises 2010 an Charlina und Sascha Frank.

Preisverleihung im Dezember

Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten Büchergutscheine sowie eine kostenlose zweijährige Schnuppermitgliedschaft im Museumsverein. Die Preisverleihung und die Vorstellung der Arbeiten und des Projekts erfolgt am 8. Dezember 2010 um 18:00 Uhr im Jüdischen Museum Westfalen. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen.

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