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Historischer Reiseführer durchs Ruhrgebiet 1933-1945

Neuerscheinung

Verfasst am 09. Dezember 2009

Bruno Fischer leistet mit seinem historischen Reiseführer einen neuen Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Geschichte im Ruhrgebiet. Erstmals gibt dieser historische Reiseführer einen Überblick über die in der NS-Zeit bedeutsamen Orte im gesamten Ruhrgebiet, schildert, was dort geschehen ist und was aus ihnen geworden ist. Etwa 150 Stationen quer durch das Revier werden in Text und Bild vorgestellt - ergänzt durch praktische Informationen und ausführliches Kartenmaterial.

Wichtig war das Ruhrgebiet für das NS-Regime als Industrieregion, geprägt von Kohle und Stahl. Montanindustrielle wie Thyssen, Vögler und Krupp gehörten zu den Wegbereitern von Hitlers Machtübernahme. Ihnen stand eine sozialdemokratisch und kommunistisch beeinflusste Arbeiterschaft gegenüber. Vor diesem Hintergrund führt Bruno Fischers Buch zu so unterschiedlichen Orten wie den Rüstungsfabriken, den Villen der Stahlbarone, aber auch den Stätten des Terrors gegen Arbeiterorganisationen, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen. Nationalsozialistische Gedenkkultur wird ebenso verortet wie der Vernichtungsfeldzug gegen Juden, Geisteskranke, Sinti und Roma. Man erfährt, wo Helmut Horten jüdische Kaufhäuser arisierte und wo die Nazis Jagd auf als "entartet" geltende Kunst machten. Und es fehlen natürlich auch nicht die Meisterfeiern von Schalke 04, bei denen die Gauleitung das Drehbuch schrieb.

Fischer, Bruno: Ruhrgebiet 1933-1945 : Der historische Reiseführer, 125 S., Berlin: Links Verlag 2009, ISBN978-3-86153-552-2,

14,90 Euro

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