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Gedenkstätten im Portrait: 25 Jahre Synagogenverein Drensteinfurt Am 22. Februar feiert der Förderverein der ehemaligen Synagoge Drensteinfurt sein 25jähriges Bestehen
Der Gründung des Fördervereins und schließlich der Eröffnung der kleinen Gedenkstätte in Drensteinfurt ging eine längere Kontroverse voran: Äußerer Anlass für die „Rettung“ der bin in die 1980er Jahre verfallenen Synagoge war die umstrittene Aufnahme des Gebäudes in die Denkmalliste. Nach einem offenen Brief des evangelischen Pastors und einem Bürgerantrag des Gesprächskreises der evangelischen Kirchengemeinde beschloss der Rat der Stadt Drensteinfurt Anfang 1985 schließlich, das Gebäude anzukaufen und zu restaurieren, um es als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum nutzen zu können.
Im Jahr 1990 gründeten Mitglieder des Gesprächskreises den „Förderverein Alte Synagoge Drensteinfurt“. Er machte es sich zur Aufgabe, ein Nutzungskonzept für die ehemalige Synagoge zu entwerfen und die Stadt Drensteinfurt bei seiner Umsetzung organisatorisch und inhaltlich zu unterstützen. Nach Abschluss der aufwändigen Restaurierungsarbeiten wurde die ehemalige Synagoge am 9. November 1992, also 120 Jahre nach ihrer Einweihung, wieder eröffnet.
Seit dem kann die Synagoge in ihrem ursprünglichen Zustand besichtigt werden. Die Zerstörungsspuren der Nationalsozialisten in der Pogromnacht wurden allerdings bewusst nicht beseitigt, die geplünderte Inneneinrichtung nicht ersetzt. So wurde der historische Raum auch zum Ort für Gedenken und historisch-politische Bildung.
Heute finden in der ehemaligen Synagoge kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge und Ausstellungen sowie Führungen statt. Als authentischer Ort wird den Besuchern neben der Geschichte auch die Kultur und Religion der jüdischen Gemeinde in einer westfälischen Kleinstadt vermittelt, selbst wenn die Alte Synagoge ihren eigentlichen Zweck verloren hat.
Wer sich für die Entstehungsgeschichte der Gedenkstätte interessiert, sollte ihr ab Juni 2015 einen Besuch abstatten. Dann nämlich werden die Kontroverse um ihre Gründung, die aufwendigen Sanierungen oder auch das bürgerschaftliche Engagement, ohne den Einrichtung und Erhalt der Alten Synagoge undenkbar wären, mit einer Sonderausstellung aufgearbeitet.
Von Anfang an ist die Erforschung der Geschichte und der Erhalt der Gedenkstätte eng mit der Arbeit von Dr. Kurt und Dr. Sabine Omland verbunden. Über ihren ehrenamtlichen Einsatz berichtete diese Woche anlässlich des Jubiläums auch die Dreingau Zeitung (online am 18.2.2015): <link http: www.dreingau-zeitung.de drensteinfurt gebude-mit-leben-fllen.html>
www.dreingau-zeitung.de/drensteinfurt/drensteinfurt/gebude-mit-leben-fllen.html
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