Köln wird am 19. und 20. September 2008 Veranstaltungsort einer Zusammenkunft der europäischen Rechtsaußenparteien sein, die dort unter propagandistischen Vorzeichen einen "Anti-Islamisierungskongress" durchführen wollen. Die extreme Rechte hat - über die Landesgrenzen hinweg - das "Angstthema" Islamismus gewählt um damit rassistische Hetze betrieben zu können. So kanalisiert sie die vorherrschende emotionalisierte Auseinandersetzung um den "slam" und "Integration" nach Rechtsaußen. Bei der Frage nach geeigneten demokratischen Gegenstrategien zeigt sich vielerorts Unkenntnis und Hilflosigkeit mit diesen Phänomenen.

Daher veranstalten die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zusammen mit der Arbeitsstelle Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf in Kooperation mit der Volkshochschule Köln eine Tagung mit dem Titel "Feindbild Islam". Sie hat zum Ziel, aktuelle Erscheinungsformen eines antiislamisch und populistisch ausgerichteten Rassismus zu beleuchten und den Umgang damit zu diskutieren. Zugleich sollen diese Phänomene in einen integrations- und gesamtpolitischen Kontext gestellt und analysiert werden. Mit der Veranstaltung soll eine sachliche und differenzierte Debatte um den Islam als Konfliktthema, (kommunale) Integrationspolitik und die rechtspopulistische Instrumentalisierung sensibler Inhalte angestoßen bzw. fortgesetzt werden.

Nach zwei Einleitungsvorträgen zu den Entwicklungen im Rechtspopulismus und dem "Konfliktthema Islam" werden vier Arbeitsgruppen: "Rechtsextremismus und Rechtspopulismus", "Moscheebau und kommunale Auseinandersetzung um Integration" und "Kulturalisierung der Zuwanderungsfrage" und "Krise politischer Repräsentanz". Zum Abschluss erfolgt eine Podiumsdiskussion zur Frage: "Wie umgehen mit rechtspopulistischen Anti-Islamkampagnen?"

Teilnehmen werden u.a.: der Islamwissenschaftler Dr. Michael Kiefer, die Sozialwissenschaftlerin Prof. Karin Priester, der Erziehungswissenschaftler Prof. Micha Brumlik, der Dialogbeuaftragte der DITIB, Bekir Alboga, der Theologe Prof. Thomas Naumann, der Politikwissenschaftler Dr. Kemal Bozay, die Literaturwissenschaftlerin Prof. Sabine Kebir, der Soziologe Prof. Erol Yildiz und der österreichische Autor Robert Misik.

Die Tagung findet statt am Samstag, den 13.09.2008, ab 10.00 Uhr in der VHS Köln, Studienhaus am Neumarkt. Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich. Es wird jedoch eine Tagungsdokumentation in Form einer Broschüre geben.

Weitere Informationen:

Hans-Peter Killguss

NS-Dokumentationszentrum

Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs)

Appellhofplatz 23 - 25

50667 Köln

Tel.: (0221) 221-26332

Fax: (0221) 221-25512

E-Mail: ibs@stadt-koeln.de

Internet: www.nsdok.de/ibs