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Der Arbeitskreis-Vorsitzende Prof. Dr. Kenkmann begleitete NRW-Bildungsministerin Löhrmann und Jugendliche auf ihrer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz

Sinnvolle Einbettung der Gedenkstättenfahrten durch Vor- und Nachbereitung in den lokalen Gedenkstätten vor Ort

Verfasst am 08. Februar 2013

Die NRW-Schulministerin und Vize-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) und der Vorsitzende des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und –Erinnerungsorte in NRW, Prof. Dr. Alfons Kenkmann, haben am 27. Januar an der Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus in Auschwitz teilgenommen. An diesem Tag jährte sich die Befreiung des Vernichtungslagers zum 68. Mal. Beide begleiteten in einer Delegation mit weiteren Politikern und Experten der Erinnerungskultur im bevölkerungsreichsten Bundesland 70 Schüler aus Krefeld, Nettetal und Kerpen bei ihrer insgesamt dreitägigen Gedenkstättenfahrt nach Polen. Zu der Abordnung gehörten auch Roswitha und Erich Bethe. Sie haben mit ihrer Stiftung „Erinnern ermöglichen“ sowohl diese Gedenkstättenfahrt als auch seit 2010 die Fahrten von zahlreichen Schülergruppen nach Auschwitz maßgeblich finanziell gefördert.

Einen bleibenden Eindruck bei den Jugendlichen haben die anwesenden Zeitzeugen hinterlassen. Der Herausforderung, deren Erbe zu bewahren, haben sich auch Experten in den Gedenkstätten in NRW angenommen. Die ehemaligen Häftlinge berichteten von ihrer Zeit im größten der so genannten Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Mindestens 1,3 Millionen Menschen wurden hier ermordet. Von den unvorstellbaren Verbrechen zeugen auch riesige Schuhberge, zahllose Portraits von getöteten Häftlingen oder die Überreste von Kinderspielzeug.

Diese Eindrücke werden die Jugendlichen nicht wieder vergessen. „Das zu sehen, ist etwas ganz anderes, als darüber zu lesen oder eine Fernsehdokumentation zu sehen“, sagt später eine Schülerin. Viele stellen sich die Frage, wie Menschen zu diesen Gräueltaten in der Lage sind. Vor allem jugendliche Besucher mit diesen Eindrücken nicht alleine zu lassen, ist ein Anliegen der Mitglieder des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und –Erinnerungsorte, wie Prof. Dr. Alfons Kenkmann auch betont.

Daher fand der Besuch auch dieses Mal im Rahmen eines umfangreichen pädagogischen Seminars zur historisch-politischen Bildung durch die Gedenkstätten und Erinnerungsorte in der nordrhein-westfälischen Heimat der Jugendlichen  statt. Denn die Mehrheit der Fahrten ist in einem Programm mit Vor- und Nachbereitung eingebettet, das von lokalen Einrichtungen durchgeführt wird. Nur so kann auch die Verbindung von Gedenken mit einem Beitrag für Zivilcourage und demokratisches Bewusstsein gelingen. Das wird auch in der treffenden Bilanz der NRW-Schulministerin Löhrmann deutlich: „Der Besuch kann eine intensive Bildungserfahrung sein, die gut vor- und nachbereitet sein muss. Das Besondere ist, bei aller Behutsamkeit des Vorgehens, dass es 'gefunkt' hat in den Herzen und Köpfen. Es geht darum, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit dem Geschehen intensiv auseinandersetzen und sie die daraus erwachsene Verantwortung für Gegenwart und Zukunft auch annehmen."

Nicht zuletzt aus diesem Grund sind die Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen ein ganz zentraler Baustein in der Erinnerungskultur und politischen Bildung. Das große, zum Teil ehrenamtliche Engagement in den Einrichtungen vor Ort bedarf daher umfangreicher Unterstützung. Weitere Informationen zu den Bildungsangeboten der Mitglieder des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und –Erinnerungsorte finden Sie auf diesen Seiten.<xml></xml>

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