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Der 27. Januar - Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 78. Mal. Seit 2005 erinnert die Welt an alle Opfer des Nationalsozialismus, besonders in Deutschland. In diesem Jahr werden die Veranstaltungen des Erinnerns zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie allesamt wieder so stattfinden, wie es die Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW immer getan haben: In beeindruckender Vielfalt, in Kooperation mit Jugendlichen umliegender Schulen und weiteren Kooperationspartnern und in Anwesenheit

Verfasst am 24. Januar 2023

Jugendliche präsentieren eigens erstellte Graphic Novel in Bonn

Schülerinnen und Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Bad Godesberg laden alle Interessierten in das Schauspielhaus des Theaters in Bonn ein. Sie haben gemeinsam mit der Gedenkstätte Bonn und der renommierten Illustratorin Greta von Richthofen Szenen im Stil einer Graphic Novel umgesetzt. Diese zeigen Ausschnitte aus dem Leben von Verfolgten. Im Schauspielhaus stellen die Beteiligten ihre künstlerische Umsetzung am 27. Januar um 11 Uhr vor. Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßt die Gäste; musikalisch begleitet wird die Feier von der Harfenistin Konstanze Jarzcyk.

Die Gedenkveranstaltung wird ausgerichtet von der Stadt Bonn mit Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum, Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek, dem Theater Bonn und der VHS Bonn in Kooperation mit der Initiative zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Diese besteht aus dem Förderverein von Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum, der Synagogengemeinde Bonn, dem Evangelischen Forum, dem Katholischen Bildungswerk, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG-Bonn, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bonn, dem Verein „Gegen Vergessen–für Demokratie“ und Bonner Kirchengemeinden.

Kooperation aller Schulen in Münster

Auch in Münster gedenken zahlreiche münsterische Schulen auf dem Platz des Westfälischen Friedens gemeinsam der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Darüber hinaus finden an weiteren Orten Münsters und des Münsterlands wieder zahlreiche Projekte in den Schulen statt und die Schülerinnen und Schüler gestalten die Gedenkveranstaltung unter der Schirmherrschaft von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe mit.

Oberhausen gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus in der Gesamtschule Osterfeld

Die Stadt Oberhausen lädt am 27. Januar um 12.30 Uhr in die Gesamtschule Osterfeld ein. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Oberhausener Schulen gedenken aller Opfer des Nationalsozialismus und mahnen, auch in der Gegenwart wachsam zu sein gegenüber Antisemitismus und Antiziganismus, gegenüber jeglicher anderen Form von Ausgrenzung und gegenüber jeder Behauptung der vermeintlichen Ungleichwertigkeit von Menschen.

#LichterGegenDunkelheit

Das Kreismuseum Wewelsburg setzt ein Licht-Zeichen zur Erinnerung an alle Opfer von NS-Verbrechen und gegen Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus, Homophobie und alle Formen von Menschenfeindlichkeit und beleuchtet ab 17.00 Uhr, mit Kerzen die Fenster der ehemaligen Häftlingsbaracke neben dem Appellplatz (Ahornstraße in Wewelsburg).

Um 18.30 Uhr werden zusammen mit dem Verein „Gedenktag 2. April in Wewelsburg – Verein wider das Vergessen und für Demokratie e. V.“  Blumen am Mahnmal niedergelegt, um der Opfer der NS-Verbrechen zu gedenken.

Um 19.30 Uhr findet ein Konzert zum Mitsingen der Gruppe Sonntagsmusik im Burgsaal der Wewelsburg statt: Lieder zur Freude, Freiheit (mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung Büren). Statt Eintritt wird um Spenden für das Hilfsnetzwerk für NS-Verfolgte in der Ukraine gebeten (hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de).

Deshalb werden am 27. Januar 2023 bundesweit Gedenk- und Bildungsstätten, Museen, Dokumentationszentren und Erinnerungsinitiativen zur Geschichte der nationalsozialistischen Verbrechen unter dem Hashtag #ZeichenGegenDunkelheit ein Licht-Zeichen setzen, um an die Opfer der NS-Verbrechen zu erinnern und sich bewusst gegen Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsklitterung wenden.

Die NS-Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen sehen es als ihre Aufgabe an, mit fundiertem historischem Wissen und sachlicher Aufklärung den Verschwörungserzählungen und zunehmenden rechtsnationalistischen Geschichtsbildern, die als Begründung für aktuelle Konflikte angeführt werden, entgegenzuwirken. Gesellschaftlich marginalisierte Gruppen, seien sie von Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus, Homophobie oder anderen Formen von Menschenfeindlichkeit betroffen, sollen mit Bildungsangeboten gestärkt werden.

Gedenkstätten sind bis heute den Opfern der deutschen Besatzungsherrschaft im Zweiten Weltkrieg verpflichtet. Gerade die Unterstützung von Überlebenden in der Ukraine ist seit dem russischen Angriffskrieg vor fast einem Jahr aktuell ein besonderes Anliegen. Hierfür haben die Gedenkstätten ein eigenes Netzwerk gegründet und sammeln Spenden: hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de.

Die Initiatorinnen und Initiatoren der Aktion #LichterGegenDunkelheit sind Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Deborah Hartmann, Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, und Dr. Thomas Lutz, Gedenkstättenreferent der Stiftung Topographie des Terrors rufen dazu auf, Fotos der Beleuchtungsaktion auf Social-Media-Accounts mit dem Hashtag #LichterGegenDunkelheit zu posten und auf der Webseite www.lichter-gegen-dunkelheit.de zu sammeln.

Rundgang zu den Stolpersteinen in Wuppertal

Auf den Gehwegen in Wuppertal sind zuweilen die kleinen, quadratischen Messingtäfelchen zu sehen, die in mittlerweile vielen Städten an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Die Namen von Jüdinnen und Juden, von politischen Gegnern des NS-Regimes, von Homosexuellen, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas sind in diese „Stolpersteine“ eingraviert.

Der Spaziergang unter der Leitung von Christine Hartung führt am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zu einigen der knapp 200 Stolpersteine in Wuppertal, die sich vor den Häusern befinden, in denen die Ermordeten früher einmal als Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wuppertal gewohnt haben. Treff- und Startpunkt ist die Begegnungsstätte Alte Synagoge um 15.30 Uhr.

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