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80. Jahrestag der Machtübergabe

Die NS-Gedenkstätten in NRW bieten vielfältiges Programm zur Auseinandersetzung mit dem 30. Januar 1933

Verfasst am 31. Januar 2013

Die Gedenkstätten in NRW machen die mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Zusammenhang stehenden Entwicklungen und Ereignisse in einer Reihe von Veranstaltungen und Publikationen zum Thema. Dabei stehen in den Einrichtungen allen voran die jeweiligen regionalen Geschehnisse von 1933 im Mittelpunkt des Interesses. Viele der Einrichtungen richten sich mit ihren Angeboten speziell an Kinder und Jugendliche. Neben der Erinnerung an die Ereignisse spielen auch die aktuellen Schwierigkeiten und Herausforderungen, vor die sich die Gesellschaft durch rechtes Gedankengut gestellt sieht, eine Rolle.

In Gelsenkirchen wird im Rahmen der Reihe „Gelsenkirchen erinnert sich: Vor 80 Jahren – was war 1933 und was bedeutet das für heute?“ bis zum Ende des Jahres eine Vielzahl von Kooperationsveranstaltungen angeboten. Den Auftakt bildete am 4. Januar 2013 ein Vortrag über die gegenwärtigen Rechten Strukturen in NRW. Am 30. Januar informierte Stefan Goch über die Folgen der Machtübergabe an die Nationalsozialisten in der Stadt Gelsenkirchen. Das Jahresprogramm (http://www.gelsenkirchen.de/Leben_in_GE/Veranstaltungen_2012/Flyer_80_Jahre_nach_33.pdf) beinhaltet neben weiteren Vorträgen auch Zeitzeugengespräche, Lesungen und eine Reihe von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche.

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln startete seine Veranstaltungsreihe „Köln wird braun“ am 24. Januar mit der Vorführung einer Filmdokumentation von Hermann Rheindorf. Am 27. Januar fand unter dem Titel „Köln und der 30. Januar 1933“ eine Gedenkveranstaltung in der „AntoniterCityKirche“ statt. Am 30. Januar zeichnete der Leiter des NS-Dokumentationszentrums, Dr. Werner Jung, in seinem Vortrag über die im Rahmen der Machtübergabe an die Nationalsozialisten stattfindenden Ereignisse in Köln die Entwicklung vom sogenannten „Preußenschlag“ im Sommer 1932 bis hin zu der Absetzung des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer im Frühling 1933 nach. Fritz Bilz ließ in seiner Lesung aus Interviews und Berichten die Zeitzeugen aus dem Jahr 1933 zu Wort kommen. Enden wird die Veranstaltungsreihe des NS-Dokumentationszentrums Köln am 11. April 2013 mit einem Vortrag von Michael Lang über den Rundfunk in der NS-Zeit.

Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf stellte anlässlich des 80. Jahrestages der Machtübergabe den zweiten Band ihrer Reihe „Kleine Schriften der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf“ vor. Verfasst wurde das Buch „Herrschaft der Gewalt. Die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 in Düsseldorf“ von Dr. Bastian Fleermann und Hildegard Jakobs.

Auch der Lern- und Gedenkort Jawne plant eine Publikation über die kommunale „Machtübernahme“ in Köln, die im Frühjahr dieses Jahres erscheinen soll.

Die Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus in Lüdenscheid nahmen den 30. Januar zum Anlass für eine Kooperationsveranstaltungen mit den Schulen der Stadt Lüdenscheid. Anhand von biographischen Beispielen setzten sich Schülerinnen und Schüler mit den Auswirkungen, welche die Machtübergabe an die Nationalsozialisten auf das Schulleben und die Menschen in Lüdenscheid hatte, auseinander. Das Aktive Museum Südwestfalen informierte am 30. Januar über die Geschehnisse, die sich 1933 in der Stadt und dem Kreis Siegen abspielten. Klaus Dietermann referierte über die ersten Monate der nationalsozialistischen Herrschaft.

In der Gedenkstätte Zellentrakt in Herford laufen zur Zeit die Vorbereitungen für eine Ausstellung, die sich mit der Nazifizierung des Alltags im Raum Herford von 1933 bis 1939 auseinandersetzen wird und die im Frühjahr dieses Jahres eröffnet werden soll.

Auf den Seiten des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und –Erinnerungsorte sowie in den Gedenkstätten vor Ort erfahren Sie regelmäßig mehr über anstehende und vergangene Veranstaltungen.

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