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2. Symposium des Riga-Komitees in Münster

15 Jahre Riga-Komitee zur Erinnerung an die Deportationen ins Baltikum

Verfasst am 22. April 2015

Insgesamt wurden während des Zweiten Weltkrieges mehr als 25 000 Jüdinnen und Juden aus dem Gebiet des ehemaligen Deutschen Reichs in das Baltikum, vor allem nach Riga, deportiert.

Aus diesem Anlass gründeten die Vertreter von 13 deutschen Städten und der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge am 23. Mai 2000 das "Deutsche Riga-Komitee". Beteiligt waren von Anfang an die Städte Berlin, Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kassel, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg, Osnabrück und Stuttgart. Ziel war es, an das Schicksal der nach Riga deportierten und dort ermordeten Juden zu erinnern. Zum Gründungszeitpunkt befand sich die Gräber- und Gedenkstätte im Wald von Bikernieki gerade im Aufbau. Die bis dahin verwahrlosten Massengräber werden seitdem auch vom Komitee gepflegt.

Das jüngste und 50. Mitglied des Deutschen Riga-Komitees ist die Stadt Krefeld seit Herbst 2014. Durch die Initiative und das Engagement der NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer in Krefeld ist dieser Beitritt möglich geworden. Wie die Villa Merländer sind viele der NRW-Städte im Komitee durch Einrichtungen vertreten, die im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte organisiert sind. Auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein enger Kooperationspartner des Arbeitskreises.

Bei dem Kolloquium Mitte April 2015 in Münster waren neben Gründungsmitgliedern auch Historiker und Vertreter aus der Bildungsarbeit oder einzelner Gedenkstätten eingeladen. Gemeinsam wurde rückblickend über die ersten 15 Jahre Komitee-Arbeit und das Kriegsende vor 70 Jahren, ausblickend über neuere Perspektiven der europäischen Erinnerungskultur diskutiert. Der Präsident des Kriegsbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge betonte zum Beispiel die besondere Verantwortung deutscher Einrichtungen, neben den heimischen auch die Grabanlagen in den Ländern zu pflegen, in die die Deutschen in einem Angriffskrieg eingefallen seien. Die Historikerin Prof. Dr. Isabel Heinemann von der Universität Münster resümierte hingegen mit Blick auf die Nachkriegsgeschichte, dass die für die Morde verantwortlichen Täter nur in wenigen Fällen für ihre Verbrechen verurteilt worden seien.


Eine Übersicht über die Mitglieder des Deutschen Riga-Komitees und weitere Informationen finden Sie <link http: www.volksbund.de partner deutsches-riga-komitee staedteliste-riga-komitee.html>hier auf den Seiten unseres Kooperationspartners, des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge.

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