Inhalt Seitenleiste
109 Meter Geschichte - Die Deportationsausstellung im Münsteraner Bahnhof Villa ten Hompel ergänzt die Wanderschau der Deutschen Bahn mit regionalem Ausstellungsbereich und Rahmenprogramm.
Am 18. Mai 2008 rollt die Wanderausstellung "Sonderzüge in den Tod - Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn" für drei Wochen in den Münsteraner Bahnhof ein. In einem 109 Meter langen Tunnel unter den Bahngleisen wird die Ausstellung der Deutschen Bahn AG in Kooperation mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. der Frage nachgehen, welche Rolle die Bahn im Holocaust spielte. Daneben werden individuelle Einzelschicksale von Opfern dieser Vernichtungsmaschinerie vorgestellt.
Ein regionalbezogener Ausstellungsteil ergänzt die Berliner Arbeit der Bahn AG um weitere opfer- und täterbezogene Perspektiven aus der Region und soll das besondere Interesse der Münsterländer Besucher wecken. Der Münsteraner Bahnhof spielte in den Deportationen zwischen 1941 und 1943 eine traurige Rolle, da er Ausgangspunkt bzw. Zwischenhalt für fünf Deportationszüge in die Ghettos von Riga, Warschau und Theresienstadt war. An die Opfer aus Münster und Umgebung wird in der regionalbezogenen Ausstellung im Bahnhof, aber auch in sechs Außenstellen in den Städten Bocholt, Steinfurt, Warendorf, Billerbeck, Vreden und Coesfeld erinnert. Die Ausstellung soll sich mit der Region vor und nach den Deportationen beschäftigen, dabei soll sie auch auf die erste Phase der Entrechtung der Juden, Sinti und Roma eingehen. Ein Exkurs zu Zwangsarbeit und Euthanasie weist auf weitere Opfergruppen hin, bevor die Deportationen selbst beleuchtet werden. Dieser Teil leitet schließlich zur Berliner Ausstellung über, in der die Rolle der Reichsbahn bei der Verschickung der Opfer in die Konzentrations- und Vernichtungslager thematisiert wird.
Um den Besuchern den Zugang zur Ausstellung zu erleichtern, wird ein fachlich begleitetes Rahmenprogramm mit Führungen für Schüler und Interessierte organisiert. Ergänzt wird die Ausstellung außerdem durch begleitende thematische Vorträge und ein Seminar an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu den Themen Deportationen und Quellenarbeit in der Lokal- und Regionalgeschichte.
Das Ausstellungsprojekt kann mit einer breiten Unterstützung der regionalen Politik und Forschung, der lokalen Initiativen und bahnhofsinternen Kaufleute rechnen. Doch sind auch die Bürger aufgerufen, mit Spenden zur gelingenden Umsetzung, insbesondere des pädagogischen Rahmenprogramms, beizutragen. Dazu wurde ein Bürgerkonto bei der Sparkasse Münsterland-Ost eingerichtet:
Kontonummer: 34167205
BLZ: 40050150
Stichwort: Deportationsausstellung, Vermittlungsarbeit
Lesen Sie mehr über die Ausstellung der Deutschen Bahn und das Projekt "Zug der Erinnerung" in unserem "Aktuelles"-Archiv!

