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Die Dauerstellung

Copyright: Gedenkhalle Oberhausen
Foto: Jürgen Schnug

Die im Jahr 2010 neu eingerichtete Ausstellung widmet sich der nationalsozialistischen Geschichte der Stadt Oberhausen zwischen 1933 und 1945. Wie in ganz Deutschland fand auch in Oberhausen mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten eine Gleichschaltung der deutschen Gesellschaft statt. Ihre Ausrichtung auf die nationalsozialistische Ideologie hatte zur Folge, dass in der Stadt in den ersten Jahren des Systems vor allem „Andersdenkende“ aus jeglichen Instanzen ausgeschlossen wurden. Die Verfolgung und Inhaftierung politischer Gegner bildete so den Beginn eines Terrorregimes.

Die Ausgrenzungs-, Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der NSDAP gipfelte schließlich in der systematischen Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas und der dort lebenden Sinti und Roma. Auch in Oberhausen fielen viele jüdische Menschen, Sinti und Roma und andere Verfolgte dieser Politik zum Opfer. Heute verweisen Gedenktafeln und Stolpersteine auf das einstige Leben dieser Mitmenschen in der Stadt.

Mit Kriegsbeginn 1939 wuchs das Ruhrgebiet in kürzester Zeit zur „Waffenschmiede des Reiches“ an. Ergiebig an Rohstoffen und Arbeitskräften entwickelte sich das Ballungszentrum im Krieg mehr und mehr zu einer Schmiede nationalsozialistischer Zwangsarbeit. Die anfänglich umfangreich vorhandenen Arbeiter wurden mit Fortdauern der Kämpfe in den osteuropäischen Gebieten massenweise zum Wehrdienst eingezogen. Für den Kriegsverlauf jedoch wären leere Betriebe und stockende Produktionen verheerend gewesen. Deshalb verschleppten die Nationalsozialisten millionenfach Arbeitskräfte aus den eroberten und besetzten Gebieten in Europa ins Reich. Der Einsatz dieser Männer, Frauen und Kinder war vor allem durch Zwang, Ausbeutung und Unterversorgung geprägt, was den Tod von Hunderttausenden zur Folge hatte.

Als einzige Einrichtung im Ruhrgebiet ermöglicht die Gedenkhalle eine umfassende Beschäftigung mit dem Thema „Zwangsarbeit 1939 – 1945“. Anhand zahlreicher biografischer und historischer Dokumente wird das Leben in der Stadt ab 1939 nachgezeichnet, in dem Zwangsarbeiter alltäglich waren.

Seit 1962 wird offiziell an die Verbrechen zwischen 1933 und 1945 in der Stadt erinnert. Neben der Gedenkhalle entstanden über die Jahre hinweg Denkmäler, Bürgerinitiativen, Jugendprojekte und Stolpersteine, mit denen dem Vergessen entgegengewirkt und der Verfolgten gedacht werden soll. Die gegenwärtige Dauerausstellung dokumentiert die Entwicklung der städtischen Erinnerungskultur beispielhaft.