"Wissen, Können, Haltungen": Was genau braucht es für eine nachhaltige, kluge Vermittlung an künftige Generationen? Welche prägenden Erfahrungen zur Zeitgeschichte bringt eine Lehrkraft eigentlich selbst alltags mit in die Schule? Und wo genau sind Begriffe wie "Shoah" oder "Holocaust Education" oder "historisch gerichtete Menschenrechtserziehung" zu verorten? Mit solchen Fragestellungen und intensiven Debatten über bunt zusammengesetzte Lerngruppen begann im polnischen Oświęcim jetzt eine Fortbildung "Auschwitz im Unterricht". Israel wurde gemeinsam Anteilnahme und Solidarität zugedacht. Historisch erinnert wird während des Seminars für Geschichts- und Religionslehrkräfte bewusst an die unterschiedlichen Verfolgten, die unter NS-Gewaltherrschaft, Terror und Besatzung litten. Auch seit der Nachkriegszeit erinnerungskulturell eher vernachlässigte Gruppen sollen mehr in das Bewusstsein gerückt werden, wurde ausdrücklich im „Zentrum für Dialog und Gebet“ betont während der ersten Konferenzeinheit nach dem Empfang.

Das Freiburger Maximilian Kolbe Werk, eine vor 50 Jahren von der Friedensbewegung gegründete Hilfsorganisation für Überlebende aus KZ und Ghettos, und der Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster richten solche Fortbildungen seit 2012 gemeinsam aus mit der Leitung des Staatlichen Museums am Ort und mit weiteren Kooperationspartnerinnen, Referenten sowie Gästen aus Schulen in ganz Deutschland. Bis Sonntag stehen Begegnungen mit KZ-Überlebenden, eine Podiumsdebatte zur Gestaltung der Gedenkorte und zum Problem des Besucheransturms nach Ende der Pandemie sowie eine Projektebörse auf dem Programm. Stefan Querl aus Münster interviewt den Vize-Direktor Andrzej Kacorzyk, der die gedenkstättenpädagogische Abteilung des Staatlichen Museums Auschwitz leitet. Das Fortbildungsangebot wird jährlich für alle Schulformen neu ausgeschrieben. Alle Einzelheiten dazu online:

www.maximilian-kolbe-werk.de/unsere-arbeit/erinnern/lehrerfortbildung/