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Konzeption Des Zentrums für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie in Duisburg

Neue Dauerausstellung für 2021 geplant

Das Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie (ZfE) beschäftigt sich mit der NS-Vergangenheit in Duisburg. Es will diese Vergangenheit forschend aufarbeiten und darstellen. Mit Veranstaltungen und Ausstellungen wendet sich das ZfE an die gesamte Bürgerschaft. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den pädagogischen Angeboten. Das Zentrum will Schülerinnen und Schülern die Zusammenhänge der nationalsozialistischen Diktatur vermitteln. Erfahrungen aus der Geschichte sollen dabei helfen, aktuelle Bedrohungen der Demokratie und der Menschenrechte zu erkennen und ihnen zu begegnen. Das ZfE will auch die Begegnung von Jugendlichen mit Zeitzeug/innen sowie deren Nachfahren fördern.

In der Vermittlung des Nationalsozialismus in Duisburg wählt das Zentrum vorrangig einen biographischen Ansatz. Dieser zeigt das weite Spektrum individueller Lebenswege wie auch Handlungsoptionen unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Diktatur auf. Insbesondere veranschaulicht er den Parallelprozess, in dem breite Schichten der Bevölkerung der nationalsozialistischen Vorstellung einer "Volksgemeinschaft" folgten, während sie gleichzeitig aktiv oder passiv gesellschaftliche Minderheiten systematisch ausgrenzten - bis hin zur physischen Vernichtung.

Die Zielsetzung und das Wirken des Zentrums für Erinnerungskultur benötigt eine breite Öffnung in die Duisburger Stadtgesellschaft, die u. a. durch unterschiedliche Einwanderergruppen geprägt wird. Die Erinnerungskultur der Eingewanderten und die Duisburger Migrationsgeschichte als Teil der Stadtgeschichte zu erforschen und zu bewahren, ist für die nachhaltige Verankerung und Akzeptanz des Zentrums wichtig und stellt einen weiteren Aufgabenbereich des Zentrums dar.

Das Zentrum für Erinnerungskultur wird in mehreren Schritten realisiert.

Öffentliche Veranstaltungen finden seit Herbst 2014 statt. Die erste Sonderausstellung "Jüdisches Leben in Duisburg von 1918 bis 1945" wurde von April 2015 bis Ende Januar 2016 gezeigt. Mit der Eröffnung der DenkStätte im Frühjahr 2016 ist in den Räumlichkeiten des Stadtarchivs ein Ort der Begegnung und Vermittlung entstanden. Unterschiedliche Aspekte der NS-Geschichte werden in öffentlichen Veranstaltungen und pädagogischen Workshops aufgegriffen. Parallel dazu erfolgt der Aufbau einer Datenbank, um historische Informationen und einschlägiges Quellenmaterial zugänglich zu machen. Aktuell zeigt das Zentrum für Erinnerungskultur im Kultur- und Stadthistorischen Museum seine zweite Sonderausstellung "Das rote Hamborn" zum politischen Widerstand in Duisburg 1933 bis 1945. In den kommenden Jahren wird das ZfE eine Konzeption für eine Dauerausstellung zu Duisburg im Nationalsozialismus entwickeln.

Die Projektleitung liegt beim Kultur- und Stadthistorischen Museum und beim Stadtarchiv, beides Einrichtungen im Dezernat für Familie, Bildung und Kultur der Stadt Duisburg.

Foto: Friedhelm Krischer, Duisburg

Foto: Friedhelm Krischer, Duisburg